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Umfassende Restrukturierung beim Spiegel Verlag


Der Spiegel-Verlag startet unter seiner neuen Führung ein umfassendes Zukunftsprogramm, das den Mitarbeitern heute vorgestellt wurde. Das Konzept, das aus Wachstumsprojekten und einer breiten Restrukturierung besteht und auch einen Stellenabbau umfasst, sieht eine Erweiterung des Produktportfolios vor, gleichzeitig aber auch Einsparungen von 15 Millionen Euro innerhalb von zwei Jahren. Die sogenannte 'Spiegel'-Agenda 2018 ist gemeinsam mit den Gesellschaftern (Mitarbeiter KG, Gruner + Jahr und Augstein-Erben) beschlossen worden. Das Gesamtprogramm zur Restrukturierung soll im Herbst 2015 abgesegnet werden.

"Alle Medienhäuser, die wie der 'Spiegel' mit großem personellen und finanziellen Aufwand hochwertigen Journalismus produzieren, haben große Aufgaben vor sich. Wir sind zurzeit noch ein wirtschaftlich solides Unternehmen, das aber – bedingt durch die rückläufige Entwicklung bei Anzeigen und Vertrieb – seit einigen Jahren Erlöse verliert, während unsere Kosten annähernd stabil geblieben sind. So riskieren wir, dass der 'Spiegel' schon bald in die roten Zahlen rutscht. Das dürfen wir nicht akzeptieren", sagt Thomas Hass, Geschäftsführer des Spiegel-Verlags. "Nur mit einer erfolgreichen Geschäftsentwicklung können wir wirtschaftlich unabhängig bleiben – und das ist die entscheidende Voraussetzung für unser oberstes gemeinsames Ziel: die Wahrung der publizistischen Unabhängigkeit des 'Spiegel'."

Es geht den Chefredakteuren Klaus Brinkbäumer (Print) und Florian Harms (Digital) darum, einerseits die Spiegel-Gruppe "als Heimat des investigativen politischen Journalismus zu stärken" und sie andererseits "zu einem experimentierfreudigen und modernen, multimedialen Unternehmen zu entwickeln". Zu den 15 neuen Projekten, die die Redaktionen von 'Spiegel', Spiegel Online, Spiegel TV, die Dokumentation und die Verlagsabteilungen gemeinsam planen, gehören deshalb beispielsweise ein Innovation Lab als Zentrum von Kreativität und Erneuerung, eine digitale Bezahlstrategie, eine digitale Abendzeitung sowie die Modernisierung der Spiegel-App und die Entwicklung des englischsprachigen Spiegel Online international.

Für das Nachrichtenmagazin kündigte Chefredakteur Brinkbäumer bereits zur nächsten Ausgabe (ET: 20.6.) weitere Veränderungen: So soll die Titelgeschichte nebst Leitartikel den Hefteinstieg prägen. Dafür rücken die Leserbriefe weiter nach hinten. Außerdem soll es einen zweiten Themenschwerpunkt geben.