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Jakob Augsteins Wochenzeitung 'der Freitag' peilt Break-even an

Jakob Augstein (Copyright: Gudrun Senger)
Jakob Augstein (Copyright: Gudrun Senger)

Die Berliner Wochenzeitung 'der Freitag' feiert in diesen Tagen ihr 25-jähriges Jubiläum. Das Blatt, das 1990 aus dem ostdeutschen 'Sonntag' und der westdeutschen 'Volkszeitung' hervorging und seit 2008 von dem Journalisten Jakob Augstein herausgegeben wird, steht jetzt kurz vor dem Break-even. Im Interview mit 'new business' sagte Augstein, der gleichzeitig Mitgesellschafter des 'Spiegel' ist, der 'Freitag' nähere sich der "schwarzen Null": "Wir werden im Geschäftsjahr 2016 keine Verluste mehr schreiben." Der Verleger und Chefredakteur will bei der linksliberalen Wochenzeitung die Wirtschaftsberichterstattung weiter ausbauen und die Sonderthemen verstärken. Kürzlich wurde die Printausgabe bereits durch eine E-Paper-App ergänzt.

Sein Verlag entwickele sich konstant positiv, sagt Augstein. Die verkaufte Auflage der Zeitung beträgt derzeit knapp 20.000 Exemplare – mit einem deutlichen Wachstum zum Vorjahr. Das Anzeigengeschäft verzeichnet ebenfalls signifikante Zuwächse.

Angesichts der Medienverdrossenheit in Teilen der Bevölkerung wirft Augstein im 'new business'-Interview auch einen Blick auf die Presselandschaft und kritisiert die zunehmende Gleichförmigkeit der politischen Berichterstattung: "Ich glaube, dass die Journalisten zu selbstgerecht geworden sind. Es gibt bei ihnen zu wenig Bereitschaft, sich selbst zu hinterfragen und zu kritisieren. Ich sehe auch bei vielen Journalisten ein Missverständnis, was ihre Aufgabe angeht. Die Kollegen sind der Auffassung, Journalismus in einer freiheitlichen, offenen Gesellschaft müsse vor allem systemstabilisierend sein. Ich habe hier eine gegensätzliche Haltung und bin der Meinung, wir müssen das System permanent hinterfragen."

Zum Jubiläum veröffentlicht der 'Freitag' am 5. November 2015 eine Sonderausgabe. Namhafte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kommentieren darin die politische Entwicklung der Bundesrepublik seit dem Fall der Mauer und beleuchten die aktuelle Lage im Land.

Das komplette Interview ist in der aktuellen 'new business'-Printausgabe 45/2015 erschienen. Abo-Bestellung hier.