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VDZ Publishers’ Summit in Berlin eröffnet

Prof. Dr. Hubert Burda (Foto: Burda)
Prof. Dr. Hubert Burda (Foto: Burda)

Die deutsche Zeitschriftenbranche bleibt trotz der angespannten Marktlage zuversichtlich. "Wir blicken optimistisch in die Zukunft, sowohl für die Zeitschriften als auch für die neuen Geschäftsfelder. Wir sehen dem Wandel nicht nur zu, sondern gestalten ihn mit." Mit diesen Worten eröffnete VDZ-Präsident Prof. Dr. Hubert Burda heute den VDZ Publishers' Summit 2015. Unter dem Motto 'Freiheit, Vielfalt, Wettbewerb' haben sich die Verleger der Publikumspresse, Fachmedien und der konfessionellen Presse, Journalisten, Werbungtreibende und Vertreter aus Wirtschaft und Politik in Berlin getroffen. "Alles, was wir von der Politik fordern, ist ein Regelwerk, das fairen Wettbewerb in der digitalen Welt garantiert und professionellen Journalismus ermöglicht", so die Botschaft des VDZ-Präsidenten Richtung Politik. Konkret nannte Burda die Bereiche Urheberrecht, Datenschutz und Wettbewerbsrecht, in denen es deutliche Verbesserungen geben müsse, um gerechte Rahmenbedingungen für die Medienhäuser im internationalen Wettbewerb zu schaffen. "Wir brauchen keine Subventionen und kein Mäzenatentum, aber ein Level Playing Field", sagte Burda.

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hob in ihrer politischen Keynote hervor, dass der Publishers’ Summit mit seiner Themenagenda jeden Bürger in Deutschland angehe: "Zeitschriften weiten den Horizont und helfen den Menschen, mündige Bürger zu werden". Merkel begrüßte, dass die "Pressefreiheit" ein zentrales Thema des Summit sei: "Demokratie und freie Medien gehören zusammen." Die Freiheit der Presse sei kein Privileg, sondern ein Grundrecht. Mit Blick auf die internationale Lage sei die Pressefreiheit, wie sie in Deutschland besteht, alles andere als selbstverständlich: Journalisten würden verfolgt, eingesperrt und getötet, deshalb gelte der Dank all jenen, die mit Mut und Hoffnung journalistisch arbeiteten.

Gleichzeitig müsse journalistische Arbeit auch wirtschaftlich erfolgreich sein, damit Vielfalt gewährleistet bleibe, so Merkel: Die Bundesregierung prüfe, wie Kartellerleichterungen für Anzeigen- und Werbekooperationen umgesetzt werden können. Zum Thema Datenschutz sagte die Bundeskanzlerin, dass Daten als Rohstoff des 21. Jahrhunderts und mit neuen Möglichkeiten der Verknüpfung die Welt verändern werde. Um das neue EU-Datenschutzrecht ausgewogen zu gestalten, müsse in den Schlussverhandlungen aufgepasst werden, dass Datenschutz nicht die Oberhand über die wirtschaftliche Datenverarbeitung gewönne.

Die digitale Technologie verändere die Kommunikation extrem, es sei daher wichtig, eine faire Wettbewerbssituation für alle Medien zu schaffen. Dazu zähle auch ein einheitlicher reduzierter Mehrwertsteuersatz für gedruckte und digitale Medienangebote. Das Ausgabemedium sei kein entscheidendes Kriterium, sondern die Inhalte. In diesem Sinne werbe die Bundesregierung auf europäischer Ebene für eine einheitliche Besteuerung. Merkel wies beim Urheberrecht darauf hin, dass dies an die digitale Entwicklung angepasst werden müsse – die Zeit dränge. Wie bei allen Medienthemen müsse auch beim Urheberrecht oberstes Ziel sein, eine freie und vielfältige Presse zu erhalten. Die Auffindbarkeit der Inhalte ist eine Überlebensfrage für die Verlage. Deshalb unterstütze sie das sorgfältige kartellrechtliche Vorgehen der EU-Kommission gegenüber der Google-Suchmaschine.