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Telekom verkauft DeTeMedien

Die Deutsche Telekom will sich von ihrer Medientochter DeTeMedien trennen. Nach einem Bericht der 'Nürnberger Nachrichten' haben regionale Telefonbuchverlage ein Vorkaufsrecht mit dem Bonner Konzern vereinbart. Auch die in Nürnberg ansässige Müller Medien-Gruppe (über 2.000 Beschäftigte weltweit) soll daran beteiligt sein.

Die mittelständisch geprägten deutschen Telefonbuchverlage und langjährigen DeTeMedien-Kooperationspartner erhalten die Option, im Jahr 2017 sämtliche Anteile an der DeTeMedien GmbH zu erwerben. Im Gegenzug haben sich Telekom und beteiligte Verlage auf eine Beilegung von Rechtsstreitigkeiten geeinigt, bestätigte jetzt die Telekom den 'Nürnberger Nachrichten' auf Anfrage. Nach Brancheninformationen soll sich der vereinbarte Kaufpreis auf bis zu 100 Mio. Euro belaufen. Bei dem erwähnten Rechtsstreit geht es um den Vorwurf der Regionalverlage, die Telekom habe den Partnern zu hohe Preise für die Telefondaten in Rechnung gestellt. Der Konzern hat dies stets bestritten.

Die DeTeMedien ist Mitherausgeberin und Mitverlegerin der Verzeichnisse 'Das Telefonbuch', 'Das Örtliche' und 'Gelbe Seiten', die in einer Auflage von zusammen über 100 Millionen Exemplaren verteilt werden. Sie kooperiert mit über 100 Verlagen in Deutschland, die den Anzeigenvertrieb übernehmen, während die Telekom-Tochter die Nutzungsrechte an den Daten - Adressen und Telefonnummern - erwirbt. Die Telekom begründet ihre Verkaufsabsichten mit strategischen Gründen: Das Geschäft mit Verzeichnissen gehöre nicht zu den Bereichen, auf die sich der Konzern konzentriere.