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Burda will in neue Digital-Projekte investieren - Umsatz sinkt nach Zooplus-Verkauf

Paul-Bernhard Kallen (Foto: Burda)
Paul-Bernhard Kallen (Foto: Burda)

Vor allem durch den Verkauf des Tierprodukte-Portals Zooplus ist der Umsatz von Hubert Burda Media im Geschäftsjahr 2015 von 2,4 Milliarden auf 2,2 Milliarden Euro gesunken. Wenn man die Zooplus-Erlöse herausrechne, sei man minimal gewachsen, sagte Vorstandschef Paul-Bernhard Kallen dem 'Handelsblatt' (Freitagausgabe). Burda habe mit dem zwischenzeitlichen Engagement bei Zooplus das eingesetzte Kapital versechzehnfacht. Der Konzern sei heute bereits an 40 Tech-Firmen beteiligt, so Kallen. "Fünf, sechs Projekte stehen immer auf der Liste für einen potenziellen Kauf oder Verkauf. Nur wenn wir gelegentlich Erträge mitnehmen, haben wir Luft für nötige Investitionen. " Im Jahr 2015 steckte das Unternehmen demnach 280 Millionen Euro in neue Projekte, 150 Millionen mehr als im Vorjahr.

Ungünstig sind indes die Entwicklungen in Russland, der Ukraine, Polen und der Türkei seit 2012: "Fast 20 Prozent unseres Gesamtumsatzes sind schlicht verpufft", so Kallen. Man sei "unter die Räder der Geopolitik gekommen". Burda betreibe in Russland nun eher ein Lizenz- und Dienstleistungsgeschäft als einen klassischen Verlag. Insgesamt habe sich Burda zu einem Strategiewechsel entschlossen. "Während wir in den vergangenen zehn Jahren stark im Osten investiert haben, werden wir uns nun Richtung Westen orientieren und das eher digital als in Print." Konkret nannte Kallen die USA, Kanada, Großbritannien, Skandinavien und Frankreich als interessante Märkte. "Dort ist das geopolitische Risiko sichtbar kleiner."