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OWM kritisiert private TV-Sender und fordert neue Abrechnungsmodelle sowie AGF-Reform

Im Vorfeld des morgigen Screenforce Day, dem Kongress der deutschen TV Vermarkter, hat die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) die werbefinanzierten TV-Sender scharf attackiert. Die Werbungtreibenden kritisieren, dass kontinuierlich steigenden Spotpreisen deutliche Leistungs- und Wirkungsverluste gegenüberstehen. Jahr für Jahr würden die TV-Anbieter Preisanpassungen im mittleren einstelligen Bereich vornehmen und so künstlich Spielräume für Rabatte schaffen, die beim Werbekunden nicht ankommen, heißt es in einem Schreiben der OWM. Auf der anderen Seite seien Nettoreichweiten wie im Vorjahr sind nicht ohne eine deutliches Plus bei der Bruttoreichweite zu erreichen, was alljährlich Investitionen in zusätzliche Buchungen erfordere.

"Durch die Arbeit mit dem überholten Modell der durchschnittlichen Werbeblockreichweite inklusive Programmtrailer sowie Venture Spots wird diese Entwicklung sogar noch geschönt", sagt OWM-Vorsitzende Tina Beuchler. "Diese Abrechnungsform muss beendet werden und eine Umstellung auf Preismodelle auf Basis echter Spot-Reichweiten erfolgen."

Zudem bemängeln die OWM-Mitglieder, dass Venture Spots und Programmtrailer die Werbeblöcke zu unakzeptablen Blocklängen führen würden, was sich negativ auf die Werbewirkung niederschlage. Die Werbungtreibenden fordern deshalb, die Programmtrailer in der Werbeblockmitte zu platzieren. Gleichzeitig bemängeln sie die nachlassende Qualität des Programms insgesamt und appellieren an die TV-Sender, den Fiktionsanteil im Programm nicht weiter zu reduzieren, sondern deutlich auszubauen. Zudem sollen weniger Wiederholungen gezeigt werden.

Last, but not least geht es in den Fordeurungen um einen bekannten Streitpunkt: die Reform der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF). Um mit der Dynamik der Bewegtbildentwicklung Schritt halten kann, benötige diese dringend eine Strukturreform, da sie in ihrer bestehenden Konzeption nicht agil genug sei, um Veränderungen in ausreichendem Tempo aufzugreifen und dem Markt zeitnah die erforderlichen Leistungswerte zur Verfügung zu stellen. Unter anderem geht es um die Integration der Nutzung von Online-Video, stationär wie mobil, in die bestehende Bewegtbildmessung der AGF und die Integration von Marktführer Youtube, die nur langsam vorankommt.