ANZEIGE

Bayerische Regierung greift in Konflikt um Constantin Medien ein


Bayerns Landesregierung hat sich nach einem Bericht des 'manager magazins' in den Streit um die Zukunft der Münchner Medienfirma Constantin Medien eingeschaltet. Wie das Magazin berichtet, hat Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) in den vergangenen Tagen separate Gespräche mit den Antagonisten des Streits geführt, Aufsichtsratschef Dieter Hahn und dem früheren Vorstandschef Bernhard Burgener. Für Bayern sei die Constantin ein wichtiger Akteur sowohl mit ihrem Film- wie auch ihrem Sportgeschäft, sagte Aigner dem 'manager magazin'. "Ich hoffe, dass die Unstimmigkeiten der beiden Aktionärsgruppen zeitnah beigelegt werden können."

Hahn, früher Vize des Medienmoguls Leo Kirch, dominiert den Aufsichtsrat der Münchner Medienholding. Burgener ist Chef der Schweizer Mehrheitsbeteiligung Highlight, welche die wichtigsten Geschäfte des Konglomerats kontrolliert, darunter Deutschlands größten Filmproduzenten Constantin Film. Hahn hat einen Beschluss durchgesetzt, wonach Constantin Medien den Filmproduzenten verkaufen soll, Burgener verweigert sich dem. Beide Manager kontrollieren mit ihren Verbündeten jeweils knapp 30 Prozent der Constantin-Medien-Aktien.

Wie das 'manager magazin' weiter berichtet, prüft die Münchener Staatsanwaltschaft derzeit im Zusammenhang mit dem Streit eine Strafanzeige unter anderem gegen Hahn. Dieser hatte im vergangenen Jahr Aktien der Constantin und Highlight gekauft, wenige Wochen bevor die Tochtergesellschaft Team Ende März die Verlängerung eines lukrativen Vertrags mit der Uefa um die Medienrechte für die Fußball-Champions-League meldete.

Hahn war in die Verhandlungen mit der Uefa eingebunden, wie das Magazin unter Berufung auf interne Mails berichtet. Es geht nun um die Frage, ob die Aktienkäufe als verbotene Insidergeschäfte zu werten sind. "Ob ein strafrechtlich relevantes Verhalten vorliegt, wird derzeit geprüft", erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber dem manager magazin. Hahn ließ die Vorwürfe zurückweisen. Trotz der Eskalation der Streitigkeiten wollen beide Seiten laut dem Bericht noch vor Weihnachten Gespräche über eine mögliche Einigung führen.