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'Spiegel Fernsehen': Premium-Empfehlungen in Kurzfassung. Eine Heftkritik

Erstausgabe von 'Spiegel Fernsehen'
Erstausgabe von 'Spiegel Fernsehen'

Dass die neue Programmzeitschrift 'Spiegel Fernsehen' anders ist als die übrigen Titel der Gattung zeigt sich schon am Cover. Wo bei 'TV Movie', 'TV Spielfilm' & Co. ein retuschiertes Model zu sehen ist, wird in dem 'Spiegel'-Ableger eine zerzauste Nora Tschirmer in ungewöhnlicher Pose abgebildet. Die neue zweiwöchentliche Fernsehzeitschrift erscheint zunächst nur in Hessen als zweimalige Test-Ausgabe. Läuft es gut, soll das Angebot deutschlandweit erhältlich sein. Mit 2,60 Euro kostet 'Spiegel Fernsehen' deutlich mehr als seine Mitbewerber. Den Programm-Titeln der Konkurrenz mit einem umfangreichen Programm-Listing setzt der Hamburger Verlag eine auf Premium-Inhalte spezialisierte Zeitschrift entgegen.

Als Hefteinstieg bietet 'Spiegel Fernsehen' personalisierte Empfehlungen. Auf Grundlage bestimmter Filme, Serien und Schauspieler werden dem Leser dazu passende Sendungen aufgezeigt. Das Heft ist im vorderen Teil in die drei Kategorien 'Serien und Filme', 'Streaming' und 'Dokumentationen' unterteilt, die auch im Programmteil besonders berücksichtigt werden. Diese Rubriken befassen sich mit mehreren Sendungen des jeweiligen Genres, die in den folgenden zwei Wochen ausgestrahlt bzw. im Netz zur Verfügung stehen.

Im Gegensatz zu anderen Programmies setzt 'Spiegel Fernsehen' auf nur wenige Programmempfehlungen pro Tag. Lediglich auf zwei Seiten werden sehenswerte Sendungen vorgestellt. Auch im vorderen Heft-Teil werden nur einige wenige Sendungen näher betrachtet.

Gemäß des Untertitels 'Das Beste aus TV und Streaming' bezieht das Magazin auch Streaming-Inhalte ein. Bei ausgewählten Sendungen erhalten Leser Angaben dazu, wie lange und wo der Inhalt im Internet zu finden ist. Zudem gibt es für jeden TV-Tag eine von der Redaktion ausgewählte Empfehlung einer Sendung von einem Streaming-Angebot.

Das schlichte, in grau und weiß gehaltene Seitenlayout fokussiert den Leser zwar auf die ausgewählten Sendungen der Redaktion, lässt dadurch jedoch den Eindruck einer kostenlosen TV-Beilage in Tageszeitungen entstehen. Zur selbst verordneten Einfachheit passt auch die einheitliche Farbgestaltung der Wochentagangaben. Das führt allerdings dazu, dass man nicht immer sofort intuitiv erkennt, für welchen Wochentag das Programm gilt.

Angenehm fällt auf, dass keine fachfremden Themen wie Reise- und Beauty-Tipps behandelt werden, sondern das Heft sich auf das Kernthema Fernsehen und Streaming fokussiert. Inhaltlich beschränkt sich das Magazin auf Programmtipps. Allgemeine Themen zur Fernsehlandschaft werden nur wenig behandelt. Nach dem Programmteil folgt noch die Rubrik 'Abschalten' mit Kulturtipps zu Ausstellungen, Büchern und Konzerten.

Positiv hervorzuheben ist auch, dass in vielen Rubriken eigene Kolumnen enthalten sind. So gibt es unter anderem die Reihen 'Serien Sehen', die sich um die Erzählkunst großer Serien im Fernsehen dreht, sowie 'Ikonen der Jugend', die Serien aus der Kindheit aufgreift.

Mit einigen neuen Ideen mischt 'Spiegel Fernsehen' den sonst recht eintönig wirkenden Programmzeitschriften-Markt auf. Durch seine klare Fokussierung auf Fernsehthemen und hochwertige Fernsehproduktionen grenzt sich das Heft zu seinen Mitbewerbern ab.