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Deutschland stehen Veränderungen im TV-Markt noch bevor

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Die TV-Märkte in Schweden, Australien und Singarpur werden laut A.T. Kearney in den kommenden Jahren den stärksten Veränderungen ausgesetzt sein (Foto: A.T. Kearney Video Disruption Index)

Mehr als die Hälfte (53 %) der Medienmanager erwarten in den nächsten fünf Jahren eine massive Verschiebung der Umsätze weg vom linearen TV hin zu On-Demand-Angeboten. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie 'NextGen Video: Winning in the New Video Environment' der Unternehmensberatung A.T. Kearney mit Deutschlandsitz in Düsseldorf, die Veränderungen und neue Geschäftsmodelle des globalen TV-Marktes analysiert hat. Für die Untersuchung wurden weltweit über 80 Führungskräfte von Pay-TV-Anbietern, Telekommunikations- und Kabelunternehmen, Online-Video- und Rundfunkanbietern befragt. Ein daraus erstellter Index beurteilt, wie stark die Veränderung pro Land ist, die in den nächsten fünf Jahren erwartet wird.

Transformation des TV-Marktes schreitet in Deutschland langsamer voran

Laut der Studie werden in den nächsten fünf Jahren in Schweden, Australien, Singupur, USA und Dänemark die stärksten Veränderungen auf dem TV-Markt auftreten. Für Deutschland gehen die Studienautoren von einer eher langsamen Umstellung aus. Im Ranking der Länder mit den größten prognostizierten Umwälzungen im TV-Markt liegt Deutschland nur auf Rang 23 von 25 ausgegebenen Staaten. Nach Angaben von A.T. Kearney seien hierfür drei Gründe ausschlaggebend: Sowohl die Bereitschaft für Inhalte zu zahlen und hierfür Kreditkarten einzusetzen, als auch die Bereitschaft englischsprachige Inhalte zu konsumieren sei bei deutschen Kunden eher niedrig ausgeprägt. Hinzu käme der verspätete flächendeckende Ausbau von Glasfasernetzen und eine mangelhafte Erschließung der ländlichen Bereiche. Noch hinter Deutschland liegen China und Japan.

Strukturgeber und Navigatoren im Content-Dschungel gefragt

Laut der Studie rechnet ein Großteil der Entscheider in Medienunternehmen mit einer Zunahme von OTT-Plattformen (Over-the-Top), also reinen Internet-Plattformen: 64 Prozent der Befragten prognostizieren, dass Sender ihre eigene Plattformen einführen und zukünftig drei Viertel des Umsatzes durch Abonnements sowie ein Viertel durch Einzelabrufe erzielen werden. Der Unternehmensberatung zufolge könnten die Unternehmen punkten, die die große Masse an Inhalten strukturieren und ihren Kunden übersichtlich und attraktiv aufbereitet anbieten. Dies umfasst vor allem individuelle Vorschläge aufgrund persönlicher Präferenzen.

Medien-Manager nennen Netflix und Google als die größten Konkurrenten

Darüber hinaus zeigt die Studie, dass Netflix (32 %), Google (26 %) und Amazon (17 %) unter den Medien-Managern als die größten Konkurrenten für das lineare Geschäft gelten. Premium-Inhalte werden laut A.T. Kearney zukünftig verstärkt bei diesen Disruptoren liegen.

"Verbraucher können aus einem immer größer werdenden Angebot an Inhalten und Plattformen wählen. YouTube startet lineares Fernsehen und das Budget von Netflix und Amazon für Rechte wird in 2017 voraussichtlich 10 Milliarden US-Dollar übersteigen. Neue Spieler werden somit Markt- und Minutenanteile gewinnen. Die Wettbewerbslandschaft wird sich stärker verändern als in den 90 Jahren seit Entstehung des Fernsehens“, so Dr. Florian Dickgreber, Partner bei A.T. Kearney und Leiter des Beratungsbereiches Telekommunikation, Medien und Hightech in Zentraleuropa.



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(mak) 17.08.2017


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