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Deutsche nutzen täglich 45 Minuten mediale Online-Inhalte


Laut der heute erschienenen ARD/ZDF-Onlinestudie sind 62,4 Millionen Menschen der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren online, das entspricht einem Anteil von 89,8 Prozent. Das Plus gegenüber dem Vorjahr liegt bei 4,4 Millionen bzw. sechs Prozentpunkten, was unter anderem auf eine geänderte Abfrage zurückzuführen ist: Ein WhatsApp-Nutzer versteht sich nicht unbedingt als Internetnutzer.

Täglich sind in Deutschland rund 72 Prozent bzw. 50,2 Millionen Menschen online. Von insgesamt 149 Minuten (knapp 2,5 Stunden) täglicher Internetnutzung wird eine dreiviertel Stunde für Mediennutzung aufgewendet. Rund eine Stunde Zeit wird mit Individualkommunikation, die meiste Zeit jedoch mit sonstiger Internetnutzung verbracht. Bei den 14- bis 29-Jährigen entfällt 2017 die meiste Zeit auf mediale Inhalte.

Manfred Krupp, der Intendant des Hessischen Rundfunks und Vorsitzende der ARD/ZDF-Medienkommission, sagt: "Die jüngste Altersgruppe nutzt täglich fast zwei Stunden lang mediale Inhalte im Netz, die 30 bis 49-Jährigen immerhin fast eine Stunde. Wer für diese Generationen relevant bleiben will, muss ihnen attraktive Informations- und Unterhaltungsangebote auf ihren Plattformen machen – und dabei inhaltlich und gestalterisch mit den Erwartungen des Publikums und den Standards des Marktes Schritt halten."

Die Audionutzung stieg um 13 Prozentpunkte auf 46 Prozent an, was vor allem auf die Musik-Streamingdienste zurückzuführen ist, die alleine um neun Prozentpunkte auf 19 Prozent zulegten. Gleichzeitig erfährt aber auch das Radiohören online (Simulcast) einen Zuwachs.

Die Reichweite für Online-Bewegtbild stagniert. Die meisten Anwendungen, wie Videoportale, allen voran YouTube, Mediatheken der Fernsehsender oder Facebook, können ihre Bedeutung gegenüber dem Vorjahr nicht weiter steigern. Trotzdem werden Fernsehsendungen im Netz beliebter, und die Reichweite der kostenpflichtigen Video-Streamingdienste steigt deutlich an. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind bei amerikanischen oder internationalen Filmen und Serien leichte Verschiebungen hin zu Streamingdiensten wie Amazon Prime und Netflix festzustellen, die vor allem mit den privaten Fernsehanbietern im Bereich Fiction konkurrieren. Im Vergleich zum klassischen Fernsehen spielen die Streamingdienste in der Gesamtbevölkerung jedoch eine geringe Rolle.

Für die ARD/ZDF-Onlinestudie 2017 wurden 2.017 deutschsprechenden Personen ab 14 Jahren vom Institut GfK MCR von Ende Januar bis Mitte April 2017 befragt.

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Margit Mair 11.10.2017