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Bundeskartellamt: Ströer darf UAM Media Group übernehmen

Das Bundeskartellamt hat das Vorhaben der Ströer-Gruppe freigegeben, die Mehrheit an der UAM Media Group zu übernehmen. Das Hamburger Unternehmen ist der nach eigenen Angaben größte Ambient Media-Anbieter in Deutschland. Sein bekanntestes Produkt sind die Gratispostkarten Edgar Freecards. Daneben bietet UAM Instore-TV, Guerilla-Marketing, digitale Außenwerbung und Riesenposter an. Der Ambient Media-Spezialist macht einen Jahresumsatz in Höhe von 30 Millionen Euro. Neben dem Hamburger Hauptsitz unterhält UAM Niederlassungen in Berlin, Frankfurt am Main, München und Köln.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, sagt: "Wir haben das Vorhaben genau geprüft, im Ergebnis aber freigegeben, da die Übernahme von UAM nicht zu einer wesentlichen Verstärkung der Marktposition von Ströer führt."

Sowohl die digitalen Werbeträger als auch die Riesenposter von UAM sind nach den Feststellungen der Bonner Wettbewerbsbehörde Teil eines bundesweiten Außenwerbemarktes, so dass Ströer und UAM im direkten Wettbewerb miteinander stehen. Allerdings seien die Standorte der von UAM vermarkteten Bildschirme im Regelfall sehr zielgruppenspezifisch. Die analogen und digitalen Werbeträger der Zusammenschlussbeteiligten ergänzen sich, seien aber nicht unmittelbar miteinander austauschbar. Deshalb wird nach Ansicht der Wettbewerbshüter die relevante Marktposition von Ströer im Bereich der Außenwerbung durch die Übernahme von UAM nicht wesentlich verstärkt.

Zudem haben die Verträge von UAM mit den Anbietern der Werbestandorte eine relativ kurze Laufzeit, so dass die Marktposition, die UAM bislang einnahm, durch andere Wettbewerber angreifbar bleibe. Diese Erwägungen gelten auch für Riesenposterflächen, die häufig nur für eine kurze Zeit, insbesondere auf Baustellen, angebracht seien und zudem aufgrund ihrer Besonderheiten in keinem engen Wettbewerbsverhältnis zu den übrigen Produkten von Ströer stehen. Darüber hinaus gäbe es eine Vielzahl weiterer Wettbewerber und Ausweichalternativen in den Marktsegmenten digitale Bildschirme und Riesenposter, so dass das Zusammenschlussvorhaben freizugeben war.

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Margit Mair 16.10.2017