ANZEIGE

ANZEIGE

CNN-Korrespondent Frederik Pleitgen: "Die größte Gefahr für den Qualitätsjournalismus geht von den Medien selbst aus"

Frederik Pleitgen (Foto: CNN)
Frederik Pleitgen (Foto: CNN)

Frederik Pleitgen, Senior International Correspondent bei CNN, verstärkt seit kurzem das Moskauer Büro des US-Nachrichtensenders. In einem Interview mit 'new business' äußert sich Pleitgen über seinen neuen Posten und über die Bedeutung des unabhängigen Qualitätsjournalismus in der heutigen Medienwelt.

Dazu erklärt er u.a.: "Ich denke, dass der Qualitätsjournalismus heute wichtiger denn je ist. Ich glaube aber auch, dass die größte Gefahr für den Qualitätsjournalismus von den Medien selbst ausgeht. Es gibt viele Reporter, die in den sozialen Medien nicht nur ihre Meinung kundtun, sondern auch aktiv in ihrer Rolle als Journalisten für bestimmte Angelegenheiten, Gruppen oder Ideologien Partei ergreifen. Ich halte das für ein Problem. Wenn man sich einmal positioniert hat, kommt man nur sehr schwer aus dieser Ecke heraus."

Über die Arbeitsbedingungen als Journalist in Russland sagt Pleitgen: "Sicherlich gibt es hier Schwierigkeiten und auch Restriktionen, was die Medienarbeit angeht. Bislang hatte ich jedoch noch keine Probleme bei der Berichterstattung gehabt. Es ist aber bekannt, dass die Meinungsäußerungsfreiheit hier bei weitem nicht so ausgeprägt ist wie in Deutschland oder den USA. Ich habe allerdings auch Erfahrung im Umgang mit Ländern, in denen die Pressefreiheit nur eingeschränkt gilt, wie beispielsweise im Iran, in Syrien, oder auch in Ägypten. Daher werde ich auch mit der Situation in Russland sicher zurechtkommen."

Im vergangenen Jahr wurde Pleitgen hierzulande für seine journalistischen Leistungen mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis ausgezeichnet. Er ist der Sohn des Journalisten und langjährigen WDR-Intendanten Fritz Pleitgen.

Das komplette Interview findet sich in der aktuellen 'new business'-Printausgabe 7/2018. Hier bestellen.