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Axel Springer revidiert Prognose für 2019 und verschlankt Strukturen im Bereich News Media National

Vorstand Dr. Stephanie Caspar erläutert die beschlossenen Maßnahmen (Foto: Axel Springer)
Vorstand Dr. Stephanie Caspar erläutert die beschlossenen Maßnahmen (Foto: Axel Springer)

Die Axel Springer SE hat die Zahlen für das laufende Geschäftsjahr 2019 deutlich revidiert und rechnet mit sinkenden Umsatz-Erlösen und auch deutlichen geringeren Gewinnen. Der Umsatz soll um bis zu einem mittleren einstelligen Prozent-Satz sinken, bis dato hatte das Haus nur mit einem leichten Minus in niedriger einstelliger Größenordnung (also bis minus zwei/drei Prozent) gerechnet.

In Sachen Gewinn sieht es noch etwas schlechter aus. Das EBITA um 10 bis 20 Prozent deutlich abschmelzen, bis dato sollte sich das Minus im mittleren einstelligen Bereich (also vier bis sechs Prozent) bewegen. Für die negative Entwicklung sind alle Bereiche verantwortlich. Besonders schwierig sieht es im Bereich News Media National aus. Dort sind die nationalen Print-Marken wie 'Bild', 'Welt', 'BamS', 'WamS', 'Auto Bild' und 'Computer Bild' angesiedelt. Für diesen Bereich hat der Vorstand ein Restrukturierungsprogramm beschlossen, mit dessen Hilfe rund 50 Millionen Euro eingespart werden sollen.

Unterdessen hat der Berliner Konzern nun die bereits erwarteten Umstrukturierungen und Personalmaßnahmen offiziell bekannt gegeben. Im Bereich News Media National sollen in den nächsten drei Jahren insgesamt mehr als 100 Millionen Euro investiert werden, vor allem in eine Live-Video-Strategie von 'Bild'. Dafür sollen Bewegtbild-Übertragungen der eigenen Reporter genutzt werden. Bei 'Welt' steht ein Contributoren-Modell mit einem Netzwerk aus Experten und Kommentatoren im Vordergrund der Investitionen. Beide Marken streben einen "erheblichen Ausbau" der digitalen Abonnentenbasis an. Gleichzeitig soll - wie bereits erwähnt - bei News Media National die aktuelle Kostenbasis durch strukturelle Maßnahmen um 50 Millionen Euro gesenkt werden.

Es werde dort gespart und Personal reduziert," wo das Geschäft weiterhin rückläufig ist", erklärt der Konzern. Neben Vorruhestandsregelungen und Fluktuation soll ein Freiwilligenprogramm mit finanziellen Anreizen sowie individuell zugeschnittenen Qualifizierungsmöglichkeiten die Veränderungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erleichtern.

Konkret sollen folgende Maßnahmen ergriffen werden: Personalreduktion in den Verlagsstrukturen, den Redaktionen, bei Media Impact und Sales Impact. Die Redaktionen von 'Bild' und 'Bild am Sonntag' werden wie erwartet noch stärker zusammengeführt. Die B.Z. konzentriert sich ganz auf regionale Inhalte, die sie auch für den Berlin-Teil von 'Bild' liefert, umgekehrt liefert 'Bild' die überregionalen Inhalte der B.Z. Die werktäglichen Ausgaben der 'Welt Kompak't sowie der 'Welt Hamburg' werden eingestellt. Das Wirtschaftsmagazin 'Bilanz' wird redaktionell in die 'Welt' integriert. 'Auto Bild' und 'Computer Bild' werden sich auf die beiden Haupttitel, "erfolgreiche Spezialmagazine" und die Erschließung neuer Geschäftsmodelle für die beiden starken Marken konzentrieren. 'Bild', inklusive Regionalausgaben und B.Z., 'Bild am Sonntag' sowie 'Welt' und 'Welt am Sonntag' werden auch als gedruckte Zeitungen weiter bestehen. Das Projekt eines Neuen Wochenmagazins mit dem Titel 'Bild Politik' wird indes nach einem regionalen Test nicht fortgeführt.

Dr. Stephanie Caspar, Vorstand News Media National & Technology, Axel Springer SE, erläutert: "Wir gehen mit 'Bild' und 'Welt' jetzt den nächsten Schritt und investieren konsequent in die Zukunft der Marken. Vor allem bei Video, Sport und Paid Content. Gleichzeitig wollen wir uns fokussieren und Strukturen in Bereichen, die nicht mehr wachsen, verkleinern. Das erfordert Einschnitte, leider auch bei Mitarbeitern, die sich täglich mit viel Leidenschaft für den Erfolg unserer journalistischen Marken einsetzen. Wir setzen daher in erster Linie auf Freiwilligkeit, Fluktuation und Vorruhestandsregelungen und werden alles tun, diesen notwendigen Wandel für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem attraktiven Paket, das auch mit Qualifizierungen für andere Jobprofile fit macht, so gut wie möglich zu unterstützen. Gleichzeitig zu sparen und zu investieren wirkt auf den ersten Blick widersprüchlich. Wir glauben: Es ist die Voraussetzung für den Erfolg unserer Wachstumsstrategie."