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Institut für Rundfunktechnik schließt

Für das 1956 gegründete Institut für Rundfunktechnik GmbH (IRT) in München wird es keine Zukunft geben. Die Gesellschafter haben kein tragfähoges Modell für eine Fortführung des IRT gefunden, das aufgrund eines zu spät entdeckten Betruges in Bedrängnis geraten war.

Hinter dem IRT stehen alle öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und TV-Anbieter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie konnten sich auf den beiden Gesellschafter-Versammlungen im Juli 2020 nicht auf eine Fortführung verständigen. daher blieben die zum Ende 2019 ausgesprochenen Kündigungen bestehen und das IRT wird spätestens Ende 2020 aufglöst. Für die gut 100 Beschäftigten wird ein Sozialplan aufgelegt.

Ein Anwalt, der im IRT-Auftrag Patent-Erlöse einsammeln sollte, hatte einen großen Teil der Lizenz-Einnahmen von bis zu 200 Millionen Euro abzweigen bzw. veruntreuen können. Das wurde 2017 bekannt und war dem IRT-Management zuvor nicht aufgefallen. Bis 2020 hatte der Anwalt immerhin 60 Millionen Euro zurückgezahlt, aber das Vertrauen zwischen den IRT-Gesellschaftern und dem IRT-Management konnte nicht wiederhergestellt werden.

Hohes Renommee weltweit konnte die Existenz nicht sichern

Das IRT ist mit mehr als 60 Jahren Erfahrung ein weltweit renommiertes Forschungs- und Innovations-Zentrum für Rundfunk- und Medientechnik mit Sitz in München-Freimann auf dem Gelände des Bayersichen Rundfunks. Das IRT-Team beobachtet, bewertet und entwickelt neue Technologien in den digitalen audiovisuellen Medien mit dem Ziel, den Rundfunk-Gedanken strategisch an neue Markt-Umfelder und Bedürfnisse anzupassen. Die rund 100 Beschäftigten forschen in enger Kooperation mit den Gesellschaftern und Auftraggebern nach innovativen Lösungen in den Themen-Feldern Next Generation Audio, Future Video, Künstliche Intelligenz, Metadaten, All IP/IT, IP-Distribution, Portale und Dienste, Barriere-Freiheit und 5G.