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TX Group: Corona-Krise drückt Umsatz im ersten Halbjahr 2020


Der Einbruch auf dem Werbemarkt infolge der Corona-Krise macht sich auch beim Schweizer Medienhaus TX Group (früher Tamedia) bemerkbar. So sank der konsolidierte Betriebsertrag des in Zürich ansässigen Unternehmens im ersten Halbjahr 2020 um 92,9 Millionen CHF auf 431,2 Millionen CHF (-17,7 %). 40 Millionen CHF des Umsatzrückgangs konnten laut eigenen Angaben mit kurzfristigen Einsparungen und dank des Kurzarbeitsgeldes ausgeglichen werden. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich um -62,7 Prozent auf 34,1 Millionen CHF, während das Betriebsergebnis vor Effekten aus Unternehmenszusammenschlüssen (EBIT adj.) 12,3 Millionen CHF (-82,6 Prozent) betrug. Als Betriebsergebnis (EBIT) weist die TX Group für das erste Halbjahr 2020 -107,5 Mio. CHF aus.

Besonders von den Umsatzrückgängen betroffen waren 20 Minuten, Goldbach und Tamedia. Zwar konnte die Boulevard-Zeitung '20 Minuten' im ersten Halbjahr die Anzahl der Zugriffe auf den digitalen Plattformen stark ausbauen, allerdings gingen die Werbeeinnahmen, insbesondere im Printbereich, stark zurück. So sank der Betriebsertrag der ausschließlich werbefinanzierten Pendlerzeitungen um 43,5 Prozent und erreichte 39,8 Millionen CHF.

Steigende Nutzerzahlen verzeichnete auch Tamedia. Die Zeitungsgruppe konnte die Anzahl der verkauften Digital-Abos im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 46 Prozent steigern. Im selben Zeitraum ging der Betriebsertrag jedoch aufgrund geringerer Werbeeinnahmen auf 224,7 Millionen CHF zurück – ein Minus um 18,6 Prozent. Da die Geschäftsführung von Tamedia davon ausgeht, dass auch nach der Bewältigung der Krise mit einem negativen Trend auf der Einnnahmeseite zu rechnen ist, sollen die Kosten in den kommenden drei Jahren um 15 Prozent bzw. 70 Millionen CHF reduziert werden. Ziel sei es, eine nachhaltige Geschäftsbasis für die Zukunft zu sichern. Bei Goldbach ging der Betriebsertrag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21,8 Prozent auf 61,1 Millionen CHF zurück.

Bei TX Markets fiel der Betriebsertrag im ersten Halbjahr 2020 um 6,7 Prozent auf 100,8 Millionen CHF. Dabei waren die Plattformen von TX Markets unterschiedlich von der Covid-19-Situation betroffen. Während JobCloud (50 Prozent an Joint Venture) Einbußen verzeichnete, gelang es den Plattformen Tutti sowie Ricardo wachsende Einnahmen zu erzielen.

Pietro Supino, Präsident und Verleger, fasst das Halbjahr 2020 der TX Group so zusammen: "Nach einem guten Start der neu aufgestellten TX Group ins Jahr 2020, wurden die Monate ab März in besonderem Maße von der Corona-Krise überschattet. Sie hat unmittelbar zu großen Verlusten auf dem traditionell konjunkturabhängigen Werbemarkt geführt. Davon sind vor allem '20 Minuten', Goldbach und die Zeitungen von Tamedia betroffen. Die negativen Konjunkturaussichten betreffen auch die Stellenmärkte von TX Markets. Hingegen konnten die Marktplätze Ricardo und Tutti in der Krise profitieren."

Supino weiter: "Dank der hervorragenden Marktpositionen unserer Unternehmen, der Verbund-Effekte und der soliden Bilanz besteht für die TX Group die Möglichkeit, von Opportunitäten zu profitieren, die Krise als Chance zu verstehen und gestärkt daraus hervorzugehen. Die Lage ist ernst, aber kein Grund, vom eingeschlagenen Weg abzuweichen".