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SWR-Intendant Gniffke fordert breiteres Meinungsspektrum im ARD-Programm

SWR-Chef Kai Gniffke nimmt Stellung (Foto: ARD)
SWR-Chef Kai Gniffke nimmt Stellung (Foto: ARD)

Die ARD sollte nach Ansicht von Kai Gniffke ein breiteres Meinungsspektrum in ihrem Programm abbilden: "Wir sehen durchaus, dass wir noch stärker ein divergierendes Meinungsbild abgeben müssen", sagt der Chef des Südwestdeutschen Rundfunks (SWR) in einem Gespräch mit der Hamburger Wochenzeitung 'Die Zeit'.

"Ich weiß auch, dass wir bestimmte Haltungen in unserer Belegschaft vielleicht nicht abbilden", so der SWR-Intendant weiter. Gefragt, ob sich etwa in 'Tagesthemen'-Kommentaren auch jener Teil der Bevölkerung wiederfinde, der zum Beispiel die Energiewende oder die Frauenquote für falsch halte, sagt Gniffke: "Was wir lernen müssen, ist, respektvoll mit diesen Haltungen umzugehen und den Leuten nicht unterschwellig mitzugeben: Ihr müsst euren Lebensstil ganz furchtbar finden. Ich glaube, daran müssen wir arbeiten."

Die ARD habe aus Fehlern gelernt, betont der frühere Chef der 'Tagesschau', der seit 2019 die zweitgrößte ARD-Anstalt führt: "Was die Flüchtlingskrise betrifft, teile ich durchaus manche Kritik an unserer Berichterstattung. Aber bei Corona haben wir es deutlich besser gemacht, finde ich." Dass die 'Tagesthemen' gerade mit einem Pro-und-Contra-Format experimentieren, zeige das Bemühen um mehr Meinungspluralität, sagt Gniffke. "Ich mache mir langfristig auch keine Sorgen, dass die Rolle des konservativen Kommentators bei uns vakant bleibt."