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SWR-Intendant Gniffke plädiert für weitgehende Zusammenlegung von SWR und SR

SWR-Intendant Kai Gniffke will SWR und SR weitgehend vereinen.(Foto: SWR)
SWR-Intendant Kai Gniffke will SWR und SR weitgehend vereinen.(Foto: SWR)

In der Diskussion um die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sieht SWR-Intendant Kai Gniffke Reformpotential im Südwesten. Er regt an, den Saarländischen Rundfunk (SR) umfassend mit dem Südwestrundfunk (SWR) zu vereinen - ohne dabei die Marken oder Programmautonomie aufzugeben.

"Ich möchte die Kolleginnen und Kollegen des SR einladen, um zusammen darüber nach zu denken, ob wir gemeinsame Direktionen schaffen wollen. Das könnte sich z. B. auf die Produktion, das Justiziariat und auf die Verwaltung beziehen", schlägt der SWR-Intendant in einem Interview mit DWDL vor.

Erhebliche Potentiale lägen laut Gniffke in einer gemeinsamen Werbevermarktung, aber auch Rechnungswesen, Gebäudemanagement, Buchhaltung, Honorare und Lizenzen seien denkbare Felder. Der ARD-Verantwortliche kann sich zudem vorstellen, einzelne Sendungen des SR auch in Studio-Kapazitäten des SWR zu produzieren.

Getrieben ist der SWR-Intendant von der Sorge, dass die aktuelle Debatte um die Zukunft des Öffentlich-Rechtlichen einmal mehr ausgesessen werde. "Wenn wir alle nach der Prämisse agieren 'Wie mache ich mir das Leben am leichtesten', dann werden wir eine Auftrags- und Strukturdebatte erleben, die uns um die Ohren fliegt", mahnt der SWR-Intendant im DWDL-Interview. Gniffke weiter: "Wenn unsere Strategie weiterhin darin besteht, nur zu wiederholen und betonen wie angemessen und wichtig der Rundfunkbeitrag ist, gewinnen wir niemanden." Kluge Reformen könne und müsse man selbst umsetzen statt getrieben zu werden.