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Hans-Bredow-Institut richtet Observatorium zur Beobachtung von Online-Kommunikation ein


Die privaten globalen Online-Plattformen wie Facebook, Twitter und Co. prägen inzwischen die öffentliche Meinung teilweise weitaus stärker als die Medien, die den journalistischen Regeln genügen. Die damit verbundene Problematik will das Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) mit Sitz in Hamburg nun international stärker ins Visier nehmen.

In diesem Sinne richtet das HBI ein Observatorium zur Beobachtung privater Rechtssetzung (Private Ordering Observatory) ein, das in Kooperation mit Forscher*innen aus aller Welt die Normen und Praktiken privater Online-Plattformen untersuchen soll.

Private Online-Kommunikationsplattformen bestimmen, ob Präsidenten mit Millionen von Anhängern kommunizieren können, oder ob ihre Konten gesperrt werden – ob Corona-Desinformationen gelöscht oder Verschwörungstheoretiker*innen gepusht werden. Die privaten Regeln, nach denen sie entscheiden, werden seit Langem von den Medienforscher*innen am HBI beobachtet. Nun sollen diese Forschungen verstärkt und mit Ergebnissen anderer Forscher*innen zusammengeführt werden. Formen privater Ordnungsbildung generell, nicht nur auf Plattformen, sollen auf ihre Wirkung auf öffentliche Kommunikation hin analysiert werden.
HBI-Direktor Wolfgang Schulz:"Das Observatorium wird Expertise und Analysen für politische Entscheidungsträger*innen und die Öffentlichkeit bereitstellen." Das Observatorium wird mit dem vom Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft betriebenen Platform Governance Archive kooperieren.
David Morar, Data Policy Postdoctoral Fellow an der NYU Steinhardt School und Fellow am HBI sowie Projektleiter des Observatoriums: "Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, um das Observatorium zu starten."