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Google will personalisierte Werbung abschaffen

Der US-Internetkonzern Google will ab 2022 auf personalisierte Werbung verzichten. Nach der Ankündigung, in seinem Browser Chrome künftig Third-Party-Cookies nicht mehr unterstützen zu wollen, geht das Unternehmen nun einen Schritt weiter: In einem Blog-Eintrag teilt Google nun mit, auch keine anderen Techniken zu entwickeln oder in seinen Produkten einzusetzen, um Nutzer nachzuverfolgen.

Stattdessen will Google Werbetreibenden lediglich Profile von Nutzergruppen anbieten. Dazu will der Konzern seine User in Interessenskategorien aufteilen. So können Gruppen, die sich etwa für Autos oder Damenmode interessieren, angesprochen werden, aber nicht mehr einzelne Nutzer. Allerdings betrifft die angekündigte Abschaffung von Tracking-Möglichkeiten nur Webseiten, nicht die Werbetools und die sogenannten "Unique Identifier" für mobile Apps.

Konrad Feldman, CEO von Quantcast, kommentiert den Vorstoß von Google: "Die Entscheidung von Google, sich von branchenweiten Identitätsinitiativen zu distanzieren, ist eine schlechte Nachricht für Publisher und Content Creators. Fast 5 Milliarden Menschen verlassen sich auf das offene Internet, um dort Zugang zu hochwertigen und vertrauenswürdigen Informationen, Nachrichten, Bildung und Unterhaltung zu erhalten. Damit würdigt Google wieder einmal mehr die Relevanz von Werbung im offenen Internet herab. Was sie tun, kommt ihren Cash Cows zugute, der Suchmaschinenwerbung und YouTube, die von diesem Schritt nicht betroffen sind. Da es im offenen Internet immer schwieriger wird, effektiv Werbung auszuliefern oder diese Effektivität von Werbung auch nur zu messen, werden mehr Werbegelder in die Kassen der Tech-Giganten fließen – auf Kosten des freien und offenen Internets."

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Margit Mair 04.03.2021