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BVDA-Studie: Anzeigenblätter sind digital gut aufgestellt


Den kostenlosen Lokalzeitungen wird häufig nachgesagt, sie seien in der digitalen Welt noch nicht angekommen. Eine Studie zu den Online-Aktivitäten der Mediengattung im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) zeichnet nun ein komplett anderes Bild.

Demnach verfügen mehr als 77 Prozent der im BVDA organisierten Verlage über eine redaktionelle Webseite. Bei den Nichtmitgliedern sind es dagegen weniger als 53 Prozent. Mehr als 88 Prozent der BVDA-Verlage bieten zudem eine mobil optimierte Website an. Bei den Nicht-BVDA-Mitgliedern fällt der Anteil mit 74 Prozent deutlich geringer aus, auch wenn sie inzwischen sehr gut aufgeholt haben (2018: 48 %).

Wie die Untersuchung weiter ergab, stellt jeder vierte Verlag in Deutschland seine Inhalte über eine App bereit. Unter den BVDA-Mitgliedern sind es knapp 33 Prozent. Auch die Sozialen Medien spielen in der lokalen Berichterstattung eine immer größere Rolle. So sind bereits über 68 Prozent der Wochenzeitungen auf einem oder mehreren Social-Media-Kanälen aktiv. Untersucht wurden dabei die Kanäle Facebook, Twitter, Youtube und Instagram. Unter den BVDA-Mitgliedern sind es über 77 Prozent.

Zudem ergab die Untersuchung, dass E-Paper inzwischen zum Standardrepertoire der Anzeigenblätter gehören. Nahezu jeder Verlag (97 %) stellt über diesen Kanal seine Inhalte überall und jederzeit für alle kostenlos zur Verfügung.

Neben den digitalen Angeboten hätten viele Verlage auch die Online-Darstellung ihrer Werbebeilagen ausgebaut, so die Studienautoren. 2018 boten erst rund 30 Prozent auch Online-Prospekte an. Nur drei Jahre später sind es bereits 44 Prozent aller Wochenblattverlage.

BVDA-Geschäftsführer Sebastian Schaeffer kommentiert die Ergebnisse "Es ist eine Mär, dass sich die Wochenblattverlage schwer tun mit der Digitalisierung. Was digitalisiert werden kann, wird auch digitalisiert – das zeigen die Studienergebnisse. Das große Missverständnis ist, dass sich die kostenlosen Inhalte in der digitalen Welt durch Werbung finanzieren ließen."

Untersucht wurden die Online-Auftritte von 1124 Anzeigenblatt-Titeln bundesweit, davon waren 67,3 Prozent (757 Titel) Mitglieder des BVDA und 32,7 Prozent (367) Titel Nicht-Mitglieder. Die Analyse, die vom 22.10.2020 bis zum 12.01.2021 stattfand, umfasste unter anderem redaktionelle Angebote im Internet, Art des Internetauftritts, mobil-optimierte Website, Social-Media-Kanäle, Darstellung von Prospekten/Beilagen, E-Paper und Apps.