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AGF: TV-Konsum und Streaming kompensieren Kontaktbeschränkungen

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Die Beeinträchtigungen des Alltags, die die Corona-Pandemie mit sich bringt, haben auch Auswirkungen auf den TV- und Streaming-Konsum. So lag im 1. Quartal 2021 die Nettoreichweite von Fernsehen (mindestens 1 Minute Kontakt) bei den Erwachsenen ab 14 Jahren bei 76,4 Prozent pro Tag und damit über dem Niveau der Jahre 2020 und 2019. Das zeigt der 'Corona Report 2021' der in Frankfurt am Main ansässigen Arbeitsgemeinschaft Videoforschung (AGF), der in Zusammenarbeit mit dem Institut Rheingold Salon, mit Sitz in Köln, erstellt wurde.

Demnach haben nicht nur mehr Menschen ferngesehen, sie haben auch länger eingeschaltet: So beläuft sich die durchschnittliche Sehdauer bei den Zuschauern gesamt (ab 3 Jahren) im 1. Quartal 2021 auf 243 Minuten – 8 Minuten oder 3,2 Prozent mehr als im 1. Quartal 2020 (235 Minuten).

Ein Blick in einzelne Zielgruppen zeigt jedoch, dass es Unterschiede in den Altersklassen gibt. Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung in Frankfurt erklärt: "Wir beobachten insbesondere bei jüngeren Zielgruppen eine Veränderung der linearen TV-Nutzung: Man schaltet punktueller ein – nutzt gelernte Formate und Einschaltzeitpunkte. Strukturgebende Elemente sind neben unterhaltenden nach wie vor sehr beliebt und treiben die TV-Nutzung auch in den jüngeren Zielgruppen, trotz einem vermeintlichen Überangebot an Bewegtbildalternativen, die zudem nicht mehr nur an ein Device gebunden sind." Ältere Zuschauer, beziehungsweise Personen ab 50 Jahren, schauen dem gegenüber weiterhin deutlich länger fern als 2020 oder auch in der Vor-Corona-Zeit.

Bei den 14- bis 49-Jährigen gab es im TV ein leichtes Minus im Vergleich zu einem allerdings äußerst starken Vorjahreszeitraum: Die durchschnittliche Sehdauer im 1. Quartal 2021 lag bei 142 Minuten und damit um 8 Minuten beziehungsweise 5,2 Prozent unter dem Niveau von 2020. "Berücksichtigt man den grundsätzlich negativen Trend in jüngeren Zielgruppen, so ist dieser Rückgang jedoch deutlich geringer als erwartet ausgefallen", so Niederauer-Kopf.

Factual Entertainment und Shows stehen hoch im Kurs

Betrachtet nach Genres standen 2020 besonders Factual Entertainment/Reality Shows, Show/Entertainment und Nachrichten hoch im Kurs. Bei den ab 14-Jährigen stieg die Sehdauer von Reality Shows und Factual Entertainment 2020 gegenüber 2019 um 22,6 Prozent auf 10.792 Minuten. Die Top 20 (Zuschauer gesamt) wird dominiert von Shows wie 'Ich bin ein Star – Holt mich hier raus' und 'Bauer sucht Frau' (beide RTL). Tier- und Gartensendungen wie 'Martin Rütter – Die Welpen kommen' und 'Ab ins Beet!'“ haben sich jedoch bereits 2020 größerer Beliebtheit erfreut. Das Format 'Die Welpen kommen' (RTL) führt im 1. Quartal 2021 nun sogar die Top 20-Hitliste für Factual Entertainment/Reality an.

Die Sehdauer von Shows bei den ab 14-Jährigen ist 2020 im Vergleich zu 2019 um 6,9 Prozent angestiegen. Formate wie 'The Masked Singer', 'Germany’s Next Topmodel' (beide Pro Sieben), 'Let’s Dance' (RTL) und dergleichen führen die Rankings insbesondere bei jüngeren Zielgruppen an. Daneben begeistern auch Quizshows wie 'Klein gegen Groß' im Ersten oder auch die 'heute-show' im ZDF das Gesamtpublikum.

Nicht nur die TV-Nutzung, auch die Streaming-Nutzung von Broadcast-Inhalten ist in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Die Nettoreichweite bei den unter AGF-Messung stehenden Video-Angeboten, die überwiegend zu Broadcastern gehören, ist im Gesamtpublikum im 1. Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahresquartal um knapp 62 Prozent gestiegen – ein deutlicher Sprung, wenn auch von vergleichsweise niedrigem Niveau auf 4,004 Millionen Zuschauer pro Tag. Parallel dazu ist auch eine deutliche Steigerung im Nutzungsvolumen zu verzeichnen, und zwar um 69,7 Prozent auf rund 19.056 Millionen Sekunden (Stand: 12.04.2021).



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(mm) 16.04.2021


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