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Axel Springer übernimmt 'Politico'


Axel Springer erwirbt sämtliche Anteile an dem US-Nachrichtenunternehmen 'Politico' und an der Technologie-News-Website Protocol vom Eigentümer und Gründer Robert L. Allbritton. 'Politico' verstärke das Portfolio von Axel Springer "mit seinen meinungsstarken und fundierten Analysen sowie einem einzigartigen Blick hinter die Kulissen des Politikbetriebs in Washington D.C., den USA und weltweit", heißt es in einer Mitteilung. Darüber hinaus kann Springer mit den Zukauf seine Reichweite auf dem US-Markt ausbauen. Hier ist das Medienunternehmen bereits mit den Nachrichtenmarken 'Insider' und 'Morning Brew' vertreten. 'Politico' wurde vor 15 Jahren gegründet und beschäftigt gemeinsam mit der 2020 gegründeten Schwesterpublikation Protocol mehr als 500 Journalisten.

Springer kauft auch restliche Anteile von 'Politico Europe'

Im Rahmen dieser Transaktion wird das Berliner Medienhaus auch die ausstehenden 50 Prozent an dem aktuell als Joint-Venture geführten Unternehmen Politico Europe kaufen. Bereits seit 2014 betreiben Axel Springer und 'Politico' das Gemeinschaftsunternehmen, an dem beide Partner bislang zu je 50 Prozent beteiligt sind. Die Publikation mit Sitz in Brüssel konnte nach eigenen Angaben seine Umsätze stetig gesteigert und ist seit 2019 profitabel.

Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, sagt über den Zukauf: "'Politico' hat mit einem herausragenden Team den digitalen politischen Journalismus revolutioniert und neue Standards gesetzt – ein echter Leitstern. Wir begreifen es als Ehre und besondere Verantwortung, die Zukunft dieses erstklassigen Medienunternehmens mitzugestalten. Objektiver Qualitätsjournalimus ist heute wichtiger denn je. 'Politico' und uns verbindet der Einsatz für journalistische Unabhängigkeit sowie eine unvoreingenommenen, nicht-aktivistische Berichterstattung. Genau das wird Grundlage sein für beschleunigtes Wachstum und unseren künftigen gemeinsamen Erfolg."

Allbritton bleibt als Publisher an Bord

Robert L. Allbritton, Gründer und Publisher von 'Politico' und Protocol, erklärt: "Als 'Politico' und das neu gegründete Protocol in den vergangenen Jahren immer erfolgreicher wurden, merkte ich zunehmend, dass ein global agierendes Unternehmen vermutlich besser als ein Familienunternehmer wie ich in der Lage sein würde, unser weltweites Wachstum weiter voranzutreiben, unseren Zielgruppen noch besser zu dienen und unseren Beschäftigten noch mehr Chancen zu bieten. Allerdings habe ich immer gesagt, dass für mich nur ein Investor in Frage kommen würde, der sowohl meine persönlichen Werte als auch die Unternehmenswerte von 'Politico' teilt. Es gibt in der Medienlandschaft niemanden, der diese Voraussetzung besser erfüllt als Mathias Döpfner und sein Team bei Axel Springer."

Robert Allbritton bleibt auch nach der Übernahme Publisher von 'Politico' und Protocol. Die verlegerischen und redaktionellen Führungsteams von 'Politico' in den USA, 'Politico Europe' und Protocol sollen die jeweiligen Publikationen auch in Zukunft getrennt von den anderen Axel-Springer-Marken mit Hauptsitz in den USA leiten. Beide Seiten haben sich auf Stillschweigen über den Kaufpreis verständigt. Der Abschluss der Transaktion ist für das vierte Quartal 2021 geplant und steht unter dem Vorbehalt der regulatorischen Genehmigungen.