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Deutsche zeigen großes Interesse an Metaversen

Nicht nur Marc Zuckerberg träumt von seinem eigenen Metaversum – die Umbenennung von Facebook Inc in Meta macht das mehr als deutlich – auch andere Konzerne entwickeln virtuelle Welten, in denen von Arbeiten über Einkaufen bis hin zum Freizeitprogramm in Zukunft das gesamte Leben stattfinden soll. Doch will die große Mehrheit überhaupt in ein Metaverse oder Metaversum eintauchen und sich darin womöglich verlieren? 

OMD Germany hat nun gemeinsam mit Annalect in einer repräsentativen Online-Befragung das Interesse und die Nutzung der Bundesbürger:innen an Metaversen näher beleuchtet und deren Chancen aber auch Risken für Werbungtreibende untersucht. Demnach sind die Potenziale hierzulande überraschend groß: In Summe nutzen oder interessieren sich 61 Prozent der Befragten für Metaversen. Bereits elf Prozent der Befragten haben Erfahrungen mit virtuellen Welten wie 'Second Live' (davon 28 Prozent), 'Metaversum/Metaverse' (davon 17 Prozent), 'Decentraland' (davon elf Prozent) sowie 'AlphaVerse' oder 'Next Earth' (davon je neun Prozent).

Weitere 18 Prozent wollen bald eine virtuelle Welt ausprobieren und 32 Prozent können sich eine Nutzung vorstellen. Auch über die Top-Aktivitäten in den virtuellen Welten haben die befragten Onliner eine klare Vorstellung: Jeweils knapp die Hälfte derer, die sich vorstellen können, zukünftig eine virtuelle Welt zu nutzen, wollen darin reisen (48 Prozent), gamen (46 Prozent) oder sich bilden (45 Prozent), für je 41 Prozent steht der soziale Austausch oder eine Shoppingtour im Fokus, und 37 Prozent setzen auf Kulturerlebnisse in virtuellen Welten.

Der klassische Metaverse-Interessent ist männlich, jung und gebildet: 64 Prozent der Nutzer:innen, die ein Metaverse bereits ausprobiert haben, sind männlich, 70 Prozent haben Abitur oder einen Studienabschluss, und 60 Prozent sind zwischen 16 und 39 Jahre alt. 

Metaverse: Neue Geschäftsfelder für die Tech-Giganten

Verschiedene Tech-Konzerne haben bereits verlautbart, an Konzepten, Visionen und Funktionen für virtuelle Welten zu arbeiten. So wird Microsoft in Kürze erste Mixed- und Virtual-Reality-Funktionen in seine Teams-Plattform integrieren. Geplant sind beispielsweise 3D-Avatare, die an Stelle der Webcam in Calls eingeschaltet werden können. Auch Apple arbeitet bereits seit langem an entsprechenden Lösungen für ein Metaverse und will Ende 2022 sein erstes Headset – konkret eine Mixed Reality- und Augmented-Reality-Brille – auf den Markt bringen. Apple wird auch die AirPods zusätzlich mit Kameras und Temperatursensoren ausstatten, um eine zukünftige Verknüpfung zu der virtuellen Welt zu vereinfachen. Google, Amazon, Sony, Atari und Tencent stehen ebenfalls mit ersten Anwendungen an der Schwelle zur Realisierung. 

"Metaverse kann man unbenommen als Internet der Zukunft bezeichnen, in dem reale und virtuelle Welt nahtlos ineinander übergehen", sagt Sophie-Lulu Bloch, OMD Social Media Expertin bei der OMD. "Der Kampf um die Vorherrschaft ist bei den Techgiganten voll entbrannt. Metaverse werden sowohl das digitale als auch das physische Leben beeinflussen."

So sind Metaversen auch für Unternehmen hoch relevant: Marken können in digitalen Kaufhäusern Produkte anbieten, neue Kundensegmente erschließen oder Produkte testen. Vor allem werden sich in einem Metaverse neue Touchpoints und Werbemöglichkeiten ergeben, die emotionalere Formen des Erlebens ermöglichen, beispielsweise Sponsorings von virtuellen Events, Konzerten, Shows oder branded Spaces. "Durch die stark abnehmende Anonymität kann es möglich werden, ein noch gezielteres Targeting zu betreiben", so Bloch. Die Social-Media-Expertin schränkt allerdings ein: "Da das Metaverse wie eine virtuelle Welt ist, in der die Nutzer:innen sich bewegen, einkaufen und sogar arbeiten können, werden sehr viele Daten von den Nutzer:innen gesammelt. Es bleibt abzuwarten, wie das Thema Datenschutz umgesetzt wird und wer letztendlich Zugriff auf die ganzen Daten haben wird."

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Margit Mair 11.02.2022