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Digitaler Journalismus: Innovation und Mut zu Experimenten führen zum Erfolg

Jack Riley, VP Business Development und Revenue Strategy von HuffPost und BuzzFeed News - Foto: BuzzFeed
Jack Riley, VP Business Development und Revenue Strategy von HuffPost und BuzzFeed News - Foto: BuzzFeed

Bei der diesjährigen Innovationskonferenz Scoopcamp von Next Media Hamburg und der dpa stehen am 8. September 2022 Monetarisierungsstrategien für den Journalismus im Fokus der Debatte. Im Vorfeld der Veranstaltung sprachen wir mit Jack Riley, Vice President Business Development und Revenue Strategy von HuffPost und BuzzFeed News, der als Keynote-Speaker auf dem Scoopcamp über Best Practices und seine langjährige Erfahrung, journalistische Inhalte digital zu vertreiben, berichtet.

nb: Mr. Riley, was würden Sie als DEN ausschlaggebenden Faktor für den digitalen Erfolg von HuffPost und BuzzFeed News bezeichnen?

Jack Riley: Schlicht und ergreifend: Innovation und den Mut, den man mitbringen muss, um Experimente zu wagen. Der ist besonders wichtig im Hinblick auf Distribution – wir können es uns nicht erlauben, aus den Augen zu verlieren, wer unser Publikum ist, was ihnen wichtig ist und wie wir sie erreichen. 

nb: Was ist der wichtigste Schritt, den digitale Medienanbieter jetzt tun sollten, um ihr Unternehmen den digitalen Markt zukunftssicher zu machen?

Riley: Ich würde behaupten, dass der wichtigste Schritt für den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens die Diversifizierung der Erlöse ist. Mit der HuffPost haben wir es zum Beispiel geschafft, aus dem Nichts ein Commerce-Business aufzubauen, das schon jetzt in etwa 10 Prozent unserer gesamten Einnahmen bildet – und das alles in nur einem Jahr. Diese ungenutzten Potenziale zu nutzen ist ein wichtiger Schritt, um den Erfolg eines Unternehmens langfristig zu garantieren.

nb: Wo sehen Sie die häufigsten Fehler, die Nachrichtenanbieter im Wettbewerb um das digitale Publikum begehen?

Riley: Ich denke, die Branche kann sich glücklich schätzen, denn mittlerweile sind die Standards sehr hoch – und Medienunternehmen sind naturgemäß stark in der Kommunikation und sehr bewandt darin, Informationen aufzunehmen und zu analysieren – daher lernen wir sehr viel und effizient voneinander. Der wohl größte Fehler, den Nachrichtenanbieter machen, ist kurzfristige und langfristige Ziele nicht gleich stark zu priorisieren, etwa indem man etwas tut, das sich heute auszahlt aber langfristig dem Vertrauen des Publikums und seiner Beziehung zur Marke schadet.

nb: Abschließende Frage: Was ist Ihrer Meinung nach der größte Unterschied zwischen Print-Journalismus und digitalen Nachrichten?

Riley: Selbst die Nachrichtenunternehmen, die ihren Fokus nach wie vor auf Print-Produkte legen haben ja eine riesige Entwicklung durchgemacht, seitdem ich angefangen habe, in der Branche zu arbeiten, als Print noch der Standard war. Das darf man nicht vergessen. Den Unterschied, den ich schon zu Anfang meiner Karriere sehr zu schätzen gewusst habe, ist die Dynamik, die Online-Nachrichten mit sich bringen, die Energie von Nachrichten-Seiten, die live geupdated werden und die fundamentale, kollaborative Natur des Internets. Das alles führt dazu, dass digitaler Journalismus ein zweibahniger Prozess ist, nicht etwas, dass man druckt und dann vergisst.

 

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Margit Mair 05.09.2022