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Bouygues und RTL Group stoppen Sender-Fusion in Frankreich


Die Konzerne Bouygues und RTL Group haben den geplanten Zusammenschluss ihrer französischen TV-Gruppen TF1 und M6 gestoppt. Die angebotenen Zugeständnisse für das ambitionierte Vohaben hätten der französischen Wettbewerbsbehörde nicht ausgereicht, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Unternehmen. Nach Gesprächen mit den Kartellwächtern hätte es nur mit strukturellen Änderungen, wie etwa dem Verkauf des Hauptsenders TF1 (Bouygues) oder M6 (RTL Group), eine Zustimmung gegebengegeben. Die Parteien seien daher zu dem Schluss gekommen, dass das Fusionsvorhaben "keine strategischen Gründe mehr hat." Der Mischkonzern Bouygues ist das Mutterunternehmen von TF1. M6 gehört zur RTL Group, die wiederum eine Tochter des Gütersloher Bertelsmann-Konzerns ist.

"Bertelsmann teilt die Haltung der französischen Wettbewerbsbehörde nicht und sieht darin eine verpasste Chance für den französischen Medienmarkt im Wettbewerb mit den globalen Plattformen", erklärte der Medienkonzern.

Dass die Fusion der beiden Sendergruppen vollzogen werden kann, war schon Ende Juli 2022 fraglich. Damals hatte das 'Case Team' der französischen Wettbewerbsbehörde (Autorité de la Concurrence) einen Bericht vorgelegt. Darin wurde die Auffassung vertreten, dass der geplante Zusammenschluss "erhebliche Wettbewerbsbedenken" (insbesondere auf dem Werbemarkt) aufwirft.