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ProSiebenSat.1-Finanzvorstand Ralf Peter Gierig: "Das Marktumfeld hat sich im Jahresverlauf immer weiter eingetrübt" - Foto: Seven.One

ProSiebenSat.1-Finanzvorstand Ralf Peter Gierig: "Das Marktumfeld hat sich im Jahresverlauf immer weiter eingetrübt" - Foto: Seven.One

Medienkonzerne

ProSiebenSat.1: Schwächelnder Werbemarkt drückt auf Konzernergebnis

ProSiebenSat.1 hat die Ende Oktober vorläufig veröffentlichten Geschäftszahlen für das 3. Quartal 2022 bestätigt. Demnach lag der Konzernumsatz bei 921 Mio. Euro und damit um 13 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Ohne die Umsatzbeiträge der zuletzt veräußerten Portfoliounternehmen wie dem US-Produktionsgeschäft der Red Arrow Studios betrug der Konzernumsatz 920 Mio. Euro, was einem Rückgang von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht (Q3/2021: 1,007 Mrd. Euro). In den ersten neun Monaten 2022 verzeichnete ProSiebenSat.1 einen Konzernumsatz von 2,93 Mrd. Euro und damit ein Minus von 4 Prozent (Vorjahr: 3,041 Mrd. Euro).

Bei der Präsentation seiner Quartalsergebnisse sprach ProSiebenSat.1 von einem "sehr herausfordernden Marktumfeld". Von der anhaltend hohen Inflation und zunehmenden Konsumzurückhaltung sei besonders der Werbemarkt betroffen. So sanken die Entertainment-Werbeerlöse in der DACH-Region im dritten Quartal 2022 um 10 Prozent auf 430 Mio. Euro (Vorjahr: 479 Mio Euro). Insgesamt verringerten sich die Werbeumsätze des Segments im Vorjahresvergleich um 5 Prozent. Im Mehrjahresvergleich hätten diese jedoch das Umsatzniveau von 2019 und damit von vor dem Ausbruch der Pandemie übertroffen. Wachstumstreiber war in diesem Vergleich das digitale Entertainment-Angebot mit Plattformen wie Studio 71.

Im Segment Dating & Video entwickelte sich der Außenumsatz im dritten Quartal 2022 im Vergleich zur Vorjahresperiode mit 129 Mio. Euro stabil. Der Außenumsatz des Segments Commerce & Ventures reduzierte sich um 14 Prozent auf 170 Mio. Euro (Vorjahr: 198 Mio. Euro). Die Entwicklung des Vergleichsportals Verivox sei deutlich von den Auswirkungen des Russland-/Ukraine-Krieges auf den Energiemarkt geprägt. Zudem sei das Media-for-Equity- und Media-for-Revenue-Geschäft von SevenVentures gegenüber dem starken Vorjahresquartal rückläufig gewesen, was die Abschwächung des Werbemarkts reflektiere, teilte ProSiebenSat.1 mit.

"Das Marktumfeld hat sich im Jahresverlauf durch Inflation, Energiepreiskrise und Konsumzurückhaltung immer weiter eingetrübt. Gerade in diesen Zeiten treiben wir unsere Transformation konsequent voran", sagt ProSiebenSat.1-Finanzvorstand Ralf Peter Gierig, der zugleich erklärte, in die digitale Zukunft der Gruppe zu investieren. "So sind wir sehr gut positioniert, um als frühzyklisches Unternehmen von einer wirtschaftlichen Erholung insbesondere im Werbemarkt unmittelbar profitieren zu können."

Joyn-Übernahme "der richtige Schritt"

Genau deshalb sei die vollständige Übernahme der Streaming-Plattform Joyn "der richtige Schritt" gewesen, so Gierig. "Sie spielt in unserer digitalen Entertainment-Strategie eine zentrale Rolle. Unser Ziel ist es, Joyn zur größten, frei zugänglichen Streaming-Plattform für Premium-Videoinhalte im deutschsprachigen Raum zu entwickeln, unser digitales Ökosystem weiter auszubauen und so zusätzliche Möglichkeiten der Monetarisierung zu schaffen. Wir sind überzeugt, mit dieser Strategie den richtigen Weg zu gehen."

Für das Gesamtjahr 2022 geht ProSiebenSat.1 unverändert von einem Umsatz von rund 4,15 Mrd. Euro sowie einem adjusted EBITDA um die 650 Mio. Euro aus. Wie bereits Ende Oktober 2022 angekündigt, rechnet das Unternehmen damit, dass die Werbeerlöse in der DACH-Region im vierten Quartal um voraussichtlich rund 130 Mio. Euro bzw. rund 17 Prozent unter dem Vorjahr liegen werden.