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Öffentlich-rechtliche Programme

ARD treibt Kompetenz-Bündelung und Digitalisierung voran

Die Sender der ARD werden demnächst noch stärker kooperieren, um Synergien zu nutzen und Kosten zu sparen. Dafür will man zunächst die Kompetenzen in den Bereichen Klima, Verbraucher und Hörspiel zusammenführen. Das haben die Intendantinnen und -Intendanten bei einer Sitzung in Potsdam beschlossen. Die genannten Themenbereiche sollen vorerst als "Pilot" starten. Weitere Kooperationen zu anderen Inhalten werden später folgen.

Der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow sagt dazu: "Wir werden bestimmte Kompetenzen bündeln und uns schlanker aufstellen. Damit werden Ressourcen frei, die wir für neue digitale Angebote und Innovationen einsetzen können. Unser Ziel ist es, Programm aus allen Regionen für alle Generationen anzubieten und noch mehr Menschen mit relevanten Programmangeboten insbesondere im Digitalen zu erreichen. Dabei werden wir - nach erfolgter Prüfung durch unsere Gremien - auch die Flexibilisierung, die uns der neue Medienänderungsstaatsvertrag bietet, nutzen."

Das bedeutet laut Buhrow, dass entsprechende Spartenkanäle und Hörfunkangebote nicht mehr linear, sondern vor allem digital angeboten werden. Die ARD wolle bis 2030 "eine digitale öffentlich-rechtliche Qualitätsplattform" aufbauen, heißt es. Dazu werde die der Senderverbund seine digitalen Programmangebote sowie den technologischen Ausbau der digitalen Infrastruktur priorisieren und das bestehende digitale Gemeinschaftsangebot weiterentwickeln.

Zudem werden die Social Media Accounts in der ARD reduziert und sollen deutlich fokussiert ausgerichtet werden. Am Ende des Umbaus soll ein regional verankertes Inhalte-Netzwerk stehen, in dem jede Landesrundfunkanstalt - allein oder in Kooperationen - Teile der digitalen Programmangebote und der digitalen Infrastruktur trägt.

Im Zuge der 2021 beschlossenen ARD-Programmreform wurden schon im Jahr 2022 im Gemeinschaftsprogramm  150 Mio. Euro ins Digitale umgeschichtet, dafür unter anderem der Sportetat um 50 Mio. Euro pro Jahr gekürzt. Damit soll der Erfolg der Mediathek weiter verstetigt werden und durch eine im nächsten Schritt ermöglichte regionale Sortierung und personalisierte Nutzung der Angebote aus allen Landesrundfunkanstalten "die Nutzerfreundlichkeit der Mediathek noch stärker hervorgehoben werden".

Christine Strobl, ARD-Programmdirektorin, erklärt: "Der Umschichtungsprozess im Programm ist in vollem Gange. Wir passen uns der Mediennutzung unseres Publikums an, shiften im großen Stile Mittel ins Digitale, um dort schneller, stärker, relevanter zu werden. In der Summe werden wir 2022 nach aktuellen Hochrechnungen alleine im ARD Gemeinschaftsprogramm rund 150 Millionen Euro in Richtung ARD Mediathek umschichten, und das ist erst der Anfang."

Die Umschichtungen bedeuten laut Strobl nicht, dass die Programme dann gar nicht mehr im Ersten ausgestrahlt werden, sondern sie seien "dafür nicht mehr prioritär gemacht" und müssten dort "auch nicht erfolgreich sein".