Springer will Politico nach Deutschland holen

Der Berliner Medienkonzern Axel Springer will das Wachstum seiner Nachrichtenmarke Politico weiter vorantreiben. Dazu soll das Angebot für Entscheidungsträger:innen aus Politik und Gesetzgebung auch auf den deutschen Markt kommen. Das verriet Goli Sheikholeslami, CEO der Politico Media Group, im Dezember 2022 in einem Axel-Springer-internen Podcast.

Man habe herausgefunden, dass es in den Kernmärkten Washington und Brüssel noch viel Spielraum für Wachstum gäbe. Daher wolle man weiter in das Kerngeschäft investieren und sich gleichzeitig den angrenzenden Zielgruppen und Märkten widmen, so die Politico-Chefin.

Zunächst sei geplant, 2023 nach Großbritannien zu expandieren, um dort das Politico-Nachrichtenkonzept national zu etablieren. Anschließend sollen Angebote in Frankreich, Deutschland und weiteren europäischen Märkten starten. Ein genauer Termin für Deutschland stehe noch nicht fest, teilte eine Verlagssprecherin auf Anfrage von 'new business' mit.

In den USA plant Springer, Politico zu regionalisieren, um den wachsenden Informationsbedarf zu decken. Zunächst will sich Politico auf Kalifornien und New York konzentrieren. Perspektisch könnten weitere Bundesstaaten folgen. "Aus unserer Sicht geht es darum, zu schauen, wo Informationsbedarf besteht, sowohl aus der Sicht der Leser als auch aus der Sicht der Geschäftspartner. Wir sehen jetzt die Chance, das zu regionalisieren, was auf bereits auf nationaler Ebene funktioniert", erklärt Sheikholeslami in dem Podcast weiter.

Politico wurde 2007 gegründet und bietet Fachinformationen für Entscheidungsträger:innen in Politik und Gesetzgebung. Zunächst fokussierte sich die Berichterstattung auf Washington, seit 2015 gibt es darüber hinaus auch einen europäischer Ableger mit Sitz in Brüssel. Im August 2021 erwarb Axel Springer sämtliche Anteile am US-Nachrichtenmagazin. In diesem Zuge übernahm das Berliner Medienhaus auch die ausstehenden 50 Prozent an Politico Europe, einem 2014 gegründeten Joint-Venture von Axel Springer und Politico. Zum Portfolio der Marke gehören unter anderem eine gedruckte Zeitung, eine Website, ein Blog und Newsletter. 

Neben den nun publik gemachten Expansionsplänen von Politico wurden im November 2022 auch Umstrukturierungen innerhalb der Politico Media Group bekannt.

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