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Print bleibt rückläufig, Digitalumsätze überwiegen: Es wird deutlich, dass Fachmedieninhalte immer stärker über digitale Kanäle verbreitet werden - Abb.: Deutsche Fachpresse

Print bleibt rückläufig, Digitalumsätze überwiegen: Es wird deutlich, dass Fachmedieninhalte immer stärker über digitale Kanäle verbreitet werden - Abb.: Deutsche Fachpresse

Fachpresse

Deutsche Fachpresse: Umsatz im Digitalbereich übertrifft erstmals Print

Bei einem Gesamtumsatz von 8,33 Mrd. Euro konnte die deutsche Fachmedienbranche 2022 im Digitalgeschäft erstmals mehr Umsatz generieren als im Printgeschäft, ermittelte die Deutsche Fachpresse im April 2023: Knapp 3,64 Mrd. Euro Umsatz und damit 43,7 Prozent entfallen auf den Digitalbereich. Der Printbereich (Fachzeitschriften und Fachbücher) erwirtschaftete derweil knapp 3,54 Mrd. Euro und damit 42,5 Prozent des Gesamtumsatzes.

Dabei ist allerdings zu erwähnen, dass der Digitalbereich mit einem Plus von 137 Mio. Euro im Jahr 2022 zwar ein wesentlicher Umsatztreiber ist, dafür aber langsam wächst: Während im Jahr 2021 ein Wachstum von 14 Prozent festgestellt werden konnte, waren es im Jahr 2022 nur noch 3,9 Prozent. Die Statistik zeigt für den Digitalbereich außerdem, dass:

  • zwei Mrd. der Digitalumsätze im Jahr 2022 auf den Vertrieb entfallen, knapp 1,5 Mrd. Euro auf Werbung
  • digitale Vertriebserlöse im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Prozent wachsen konnten und damit 80 Prozent des Anstiegs der Digitalumsätze ausmachen
  • auch Werbeerlöse im Jahr 2022 um weitere 1,7 Prozent wachsen konnten, was im Vergleich zum Vorjahr (+30 Prozent) jedoch deutlich schwächer ausfällt

Printmedien bleiben rückläufig, Digitalvertrieb wächst

Weiterhin rückläufig sind die Anzahl und die Auflagen von Print-Titeln: Im Vergleich zum Vorjahr wurden 45 Mio. Euro weniger erwirtschaftet, was einen Rückgang um 1,3 Prozent bedeutet. Es wird deutlich, dass Fachmedieninhalte also immer stärker über digitale Kanäle verbreitet werden, erklärt auch Holger Knapp, Sprecher der Deutschen Fachpresse: „Die Entwicklung im zurückliegenden Jahr verdeutlicht den erfolgreichen Transformations­prozess, den die Fachmedienhäuser in den vergangenen Jahren durchlaufen haben. Print ist erstmals in der Geschichte nicht mehr das wichtigste Erlösfeld der Fachmedienbranche, und vor allem mit digitalen Vertriebserlösen konnten die Verlage im letzten Jahr gute Wachstumserfolge erzielen. Erfreulich ist auch, dass sich der Bereich Messen und Veranstaltungen nach dem pandemiebedingten Einbruch wieder auf klarem Wachstumskurs zeigt.“

Der Bereich Messen und Veranstaltungen war der wichtigste Umsatztreiber 2022: Gegenüber dem Vorjahr konnte dieser Bereich um 2,4 Prozentpunkte steigen und erreicht damit einen Anteil von 8,4 Prozent am Gesamtumsatz der Fachmedienbranche. Fast zwei Drittel des gesamten Umsatzanstieges der Fachmedienanbieter entfällt mit 221 Mio. Euro auf die Events – damit konnte nach zwei pandemiebedingt schwachen Jahren wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht werden.

Die größte Herausforderung: Fachkräftemangel

Besonders herausfordernd für die Fachmedienbranche ist aktuell die Fachkräftesicherung, zeigt die Statistik: Knapp 37 Prozent der Befragten haben Probleme bei der Personalgewinnung, für 85 Prozent ist es außerdem schwieriger geworden, neue Mitarbeitende zu rekrutieren. Positiv gestimmt sind die Verlage dafür in puncto Digitalisierungs-Ausbau: Mit knapp 96 Prozent planen fast alle Verlage, in diesem Jahr ihre digitalen Produkte und Services auszubauen.