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Tageszeitungen

Die 'Wiener Zeitung' wird eingestellt

Die traditionsreiche 'Wiener Zeitung' verschwindet als tägliches Printobjekt vom Markt. Die älteste noch erscheinende Tageszeitung der Welt nimmt in der Mediengeschichte Österreichs eine besondere Stellung ein. Seit ihrer Gründung am 8. August 1703 (zunächst als 'Wiennerisches Diarium') war sie rund eineinhalb Jahrhunderte lang führend auf dem dortigen Zeitungsmarkt. Das Blatt ist zu 100 Prozent im Besitz der Republik Österreich.

Am 27. April 2023 wurde im österreichischen Nationalrat ein Gesetz beschlossen, wonach die Pflichtveröffentlichungen, etwa von Bundesgesetzen, in der 'Wiener Zeitung' abgeschafft werden und damit deren finanzielle Basis entfällt. Für die Pflichtveröffentlichungen wurde stattdessen eine elektronische Verlautbarungs- und Informationsplattform angekündigt. Die letzte gedruckte Ausgabe der Zeitung wird – im 320. Jahr nach ihrer Gründung – am 30. Juni 2023 erscheinen.

Bis Ende dieses Jahres soll das Blatt als Online-Medium neu aufgestellt werden. Allerdings gibt es Signale der Regierung, dass es künftig noch jährlich zehn Printausgaben der 'Wiener Zeitung' geben könnte. Über den Inhalt dieser Ausgaben ist noch nichts bekannt.