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Entscheider-Medien

Marktstart in Deutschland: Axel Springer expandiert mit Politico

Die US-Medienmarke Politico bekommt einen Ableger für den deutschen Markt. Der Berliner Medienkonzern Axel Springer, zu dem Politico seit 2021 gehört, will die Marke auch unter den hiesigen Politik-Entscheidern etablieren – und nutzt dazu die Ressourcen einer anderen Konzernbeteiligung.

Erleichtern soll den Politico-Start in Deutschland Gabor Steingart mit seiner Firma Media Pioneer. Diese hatte er 2019 an den Start gebracht; Axel Springer hält eine Minderheitsbeteiligung. Steingarts Expertise und Netzwerk sollen Politico dabei helfen, hierzulande Fuß zu fassen. Zudem sollen beide Medienmarken zusammen multimediale Formate wie Newsletter und Podcasts produzieren. Politico könne dafür auch die Infrastruktur des Medienschiffs Pioneer One nutzen, das zu den Aushängeschildern von Steingarts Firma gehört und unter anderem ein Aufnahmestudio und Event-Flächen bietet. Redaktionell sollen die beiden Marken jedoch getrennt bleiben.

Axel Springer hatte Politico 2021 übernommen – laut Medienberichten für rund eine Milliarde Dollar. Zuvor gab es bereits seit 2014 den Europa-Ableger Politico Europe, den Springer und Politico als Joint Venture führten. Nun folgt ein Ableger speziell für Deutschland. „Als größte Volkswirtschaft in Europa und politisches Schwergewicht in der EU ist Deutschland der perfekte Partner für Politico“, sagt Politico-CEO Goli Sheikholeslami. „Mit unserer täglichen Berichterstattung über Politik sowie tiefgehenden Formaten zu bedeutenden Themen wie Energie und Technologie werden wir den deutschen Lesern relevante Einblicke und Analysen zu politischen Strategien bieten, mit dem Fokus auf Berlin als Ausgangspunkt. Wir sind zuversichtlich, dass Deutschland von Anfang an ein sehr wichtiger Markt für Politico sein wird, insbesondere durch diese einzigartige Zusammenarbeit mit Media Pioneer.“

Aus Sicht von Axel Springer passt der Schritt auch in die zuletzt forcierte Digitalisierungsstrategie, in deren Rahmen Konzernchef Dr. Mathias Döpfner sich aus dem Print-Geschäft zurückziehen will. Auf der einen Seite werden also beispielsweise die Sonntagszeitung B.Z. am Sonntag eingestellt und die Musikzeitschriften Rolling Stone, MusikExpress und Metal Hammer verkauft. Auf der anderen Seite wird zunehmend in die Digitalangebote der Flaggschiff-Marken Bild und Welt investiert - und auch in jüngere digitale Medienmarken von Business Insider und Politico.

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