Madsack gibt weiterere gedruckte Lokalzeitungen auf

Die Zustellung von gedruckten Tageszeitungen ist für Verlage immer schwieriger zu refinanzieren. Das gilt vor allem in ländlichen, dünn besiedelten Gebieten. Vor diesem Hintergrund hatte die Madsack Mediengruppe im Mai 2023 ein erstes Pilotprojekt im Nordwesten Brandenburgs gestartet, wo das Medienhaus die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) und deren Lokalausgaben herausgibt.

In diesem Zuge war angekündigt worden, die gedruckte Lokalausgabe Prignitz-Kurier Ende September 2023 einzustellen. In der Zwischenzeit sollten bisherige Print-Leser:innen zu Digital-Abonnent:innen umgewandelt werden. Helfen sollten dabei zahlreiche neue Digitalangebote, für die Madsack rund eine halbe Million Euro investierte.

Mit Erfolg: Laut Madsack haben sich schon mehr als 60 Prozent der rund 2.500 bisherigen Print-Nutzer:innen für ein digitales E-Paper-Abonnement entschieden. Hinzu kämen "zahlreiche" neue Abonnent:innen weiterer Digitalprodukte wie das Plus-Abo oder die neuen Newsletter-Formate, heißt es weiter. Insgesamt konnte die MAZ die Gesamtzahl ihrer Abonnements in der Prignitz auf über 3.300 steigern.

Nun weitet Madsack das Modell auf die benachbarten Lokalausgaben in Kyritz und Wittstock aus. Beide Lokalausgaben erscheinen ab dem 1. Dezember 2023 ebenfalls als rein digitales Angebot, ergänzt um weitere digitale Publikationen und Produkte. Auch hier sei die tägliche Zustellung so aufwendig und teuer geworden, "dass eine kostendeckende Auslieferung schon länger nicht mehr möglich ist", teilt der Medienkonzern mit. Bislang wurden in den Verbreitungsgebieten Kyritz und Wittstock täglich rund 4.600 gedruckte Lokalausgaben ausgeliefert.

"Journalismus bleibt, auch wenn Print geht. Regional- und Lokaljournalismus muss auch in einer digitalen Welt ein tragfähiges Geschäftsmodell bleiben. Die Erfolge in der Modellregion Prignitz ermutigen uns, diesen Weg weiterzugehen", erklärt Thomas Düffert, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung der Madsack Mediengruppe. "Als Medienunternehmen übernehmen wir damit gesellschaftliche Verantwortung und sichern unabhängige, kritische und investigative Berichterstattung auch in Regionen, in denen sich die gedruckte Zeitung schon heute nicht mehr kostendeckend zustellen lässt."

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