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ProSiebenSat.1 korrigiert seinen Jahresprognose und erwartet nun einen Konzernumsatz "leicht unterhalb der Zielbandbreite von 4,10 Mrd. Euro" - Foto: ProSiebenSat.1

ProSiebenSat.1 korrigiert seinen Jahresprognose und erwartet nun einen Konzernumsatz "leicht unterhalb der Zielbandbreite von 4,10 Mrd. Euro" - Foto: ProSiebenSat.1

TV-Konzerne

ProSiebenSat.1 schraubt Prognose für 2023 herunter

Der Münchner Medienkonzern ProSiebenSat.1 hat seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2023 vorgelegt. Demnach betrug der Konzernumsatz 888 Mio. Euro, was einem Rückgang um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht (3Q/2022: 911 Mio. Euro). Organisch entwickelte sich der Umsatz nahezu stabil. Auf Neunmonatssicht lagen die Erlöse bei 2,571 Mrd. Euro – ein Minus von 323 Mio. Euro bzw. 11 Prozent. Organisch, also bereinigt um Portfolio- und Währungseffekte, betrug der Rückgang in diesem Zeitraum 182 Mio. Euro oder 7 Prozent.

Nach einem schwierigen ersten Halbjahr spricht ProSiebenSat.1 im dritten Quartal 2023 von einer Stabilisierung des Werbemarktes. Der Umsatz des Segments Entertainment belief sich in diesem Zeitarum auf 598 Mio. Euro und lag damit um 4 Prozent unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 621 Mio. Euro). Die Werbeumsätze in der DACH-Region gingen um minus 5 Prozent zurück und damit deutlich geringer als in der ersten Jahreshälfte.

Ähnlich sieht die Entwicklung beim Blick auf den Zeitraum von Januar bis September aus: In diesem Zeitraum betrug das Minus 16 Prozent, 1,717 Mird. Euro wurden umgesetzt. Hier wirkte sich zusätzlich der Verkauf des US-Produktionsgeschäfts zum 1. Juli 2022 aus. Organisch, um den Verkauf des US-Produktionsgeschäfts bereinigt, lag das Minus bei minus 10 Prozent. Bei den digitalen & smarten Werbeerlösen in der DACH-Region wurde im dritten Quartal ein Umsatzwachstum von 16 Prozent erzielt. Vor allem Joyn legte hier deutlich zu, teilt das Unternehmen mit. Im vierten Quartal 2024 soll das digitale Entertainment-Wachstum die rückläufigen TV-Werbeerlöse kompensieren.

Einen Rückgang verzeichnet auch das Segment Dating & Video: Hier lag das Minus bei 17 Prozent im dritten Quartal 2023 (108 Mio Euro (Vorjahr: 129 Mio Euro), das entspricht einem Minus von 17 Prozent. Bereinigt um Währungseffekte betrug der Rückgang 12 Prozent. Als Grund nennt P7S1 ein "wettbewerbsintensives Umfeld". Zudem wirke sich neben der anhaltenden Konsumzurückhaltung auch "das Gesetz für faire Verbraucherverträge" auf die Umsatzenticklung aus, da auch die Online-Dating-Plattformen Parship und ElitePartner in Deutschland betroffen sind. Auf Neunmonatssicht ging der Umsatz des Segments um 15 Prozent, um Währungseffekte bereinigt um 14 Prozent zurück.

Flaconi und Verivox sind wichtige Umsatzsäulen

Positiv entwickelte sich hingegen das Segment Commerce & Ventures: Hier wuchs der Umsatz um 14 Prozent auf 182 Mio. Euro (Vorjahr: 160 Mio Euro). Organisch lag das Plus bei 16 Prozent. Auch auf Neunmonatssicht stieg der Segmentumsatz um 11 Prozent. Wichtigster Umsatztreiber war das Online-Vergleichsportal Verivox und das Beauty & Lifestyle-Geschäft von Flaconi.  

Wie bereits die RTL Group in der vergangenen Woche muss auch ProSiebenSat.1 seine Jahresprognose angesichts der Konjunkturflaute nach unten korrigieren. Bislang hatte das Medienunternehmen für 2023 mit Erlösen von 4,10 Mrd. Euro (plus/minus 150 Mio. Euro) gerechnet. Nun geht man von einem Wert "leicht unterhalb der Zielbandbreite" aus. Das adjusted EBITDA, soll am unteren Ende der zu Jahresbeginn prognostizierten Bandbreite von 600 Mio. Euro (plus/minus 50 Mio. Euro) liegen. Beim Jahresausblick erwartet die Gruppe für das wichtige vierte Quartal ein leichtes Wachstum.

CEO Habets sieht "positiven Trend"

Bert Habets, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE, erklärt: "Die Herausforderungen im Markt haben wir zum Anlass genommen, unsere Gruppe personell und organisatorisch neu auszurichten. Damit stellen wir die Weichen, um unsere digitalen Geschäftsbereiche stärker auszubauen. Zugleich haben wir unser Kosteneffizienzprogramm, das wir zu Jahresbeginn angestoßen haben, nun erfolgreich umgesetzt. Dies gilt vor allem für den Bereich Entertainment, aber auch im Segment Dating & Video haben wir auf den Umsatzrückgang reagiert."

Habets weiter: "Wir sind zuversichtlich und sehen im dritten Quartal einen positiven Trend: Joyn verzeichnete mit einem Plus von 58 Prozent in den AVoD-Werbeumsätzen erneut ein sehr gutes Quartal, der Audio-Bereich und der programmatische Werbezeitenvertrieb steigern ihre Umsätze ebenfalls dynamisch. Das Commerce-Geschäft rund um unsere Mehrheitsbeteiligungen und vor allem Verivox und Flaconi zieht stark an. Die Einspareffekte aus unserem Effizienzprogramm werden wir im vierten Quartal bzw. ab dem Jahr 2024 vollumfänglich realisieren."

Martin Mildner, Finanzvorstand der ProSiebenSat.1 Media SE, fügt hinzu: "Nach der schwierigen ersten Jahreshälfte ist es uns trotz des weiterhin herausfordernden Marktumfelds gelungen, unseren Umsatz im dritten Quartal im Vergleich zu den Vorquartalen nahezu stabil zu halten. Wir sehen die ersten Zeichen, dass sich der klare Fokus auf unsere strategisch wichtigen Geschäftsfelder auszahlt. Gleichzeitig handeln wir äußerst kostenbewusst – unser adjusted EBITDA liegt daher in diesem Quartal trotz der Werbemarktschwäche zum ersten Mal seit 2021 wieder über Vorjahr. Diesen Trend wollen wir fortsetzen und rechnen aktuell im entscheidenden vierten Quartal mit einem leichten Umsatz- und Ergebnisanstieg für die Gruppe."

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