Emotion geht an die Busch Group

Mit einer faustdicken Überraschung endet das Insolvenz-Verfahren der Hamburger Emotion Verlag GmbH. Im Rahmen eines Asset-Deals hat die Kölner Busch Group die Rechte an Emotion erworben und will das Frauen-Magazin samt der dazugehörigen Line Extension ab 2024 in einem neu zu gründenden Verlag fortführen.

Die bisherige Emotion-Verlegerin und Verlagsgründerin Dr. Katarzyna Mol-Wolf bleibt als Herausgeberin an Bord. Sie musste bekanntlich Ende Juni 2023 beim Amtsgericht Hamburg Antrag auf Insolvenz stellen. Dank des Engagements des Emotion-Teams und des Insolvenz-Geldes konnte der Geschäftsbetrieb fortgeführt werden und auch die Verleihung des Emotion Awards konnte erfolgreich über die Bühne gehen. 

Die Übernahme der Publikumszeitschrift Emotion durch die Busch Group ist allemal eine ungewöhnliche Lösung. Denn die im Jahr 2000 von Timo Busch gegründete Busch Group war bis dato eher im Bereich der Fachmedien aktiv. 

Die Busch Group machte Mitte 2014 erstmals mit der Übernahme des Bereichs Entertainment Media von Gruner + Jahr Schlagzeilen. Knapp drei Jahre später gab es finanzielle Probleme: Mitte 2017 stellte Timo Busch für die als Busch KGaA geführte Holding einen Insolvenz-Antrag in Eigenverwaltung. 

Im Frühjahr 2019 verkaufte das die Düsseldorfer Handelsblatt-Gruppe den Fachdienst Meedia an die Busch Group. Einige Zeit später tat sich sich Timo Busch mit dem Unternehmer Torsten Glatz aus Mönchengladbach zusammen, was zur Busch & Glatz GmbH bzw. der MG Medien Gruppe führte. Die MG Medien Gruppe geriet in finanzielle Turbulenzen und musste im Frühsommer 2023 Antrag auf Insolvenz sollen. 

Timo Busch, der den Bereich Business Medien der MG Mediengruppe führte, hatte bereits Ende 2022 die Bayerische Beteiligungsgesellscjaft mbH (BayBG) als stillen Gesellschafter für die Busch Group gewonnen und teilte Anfang Juni 2023 mit, den Bereich Business Media aus der insolventen MG Mediengruppe erwerben zu wollen. 

Die bisherige Emotion-Chefin Dr. Katarzyna Mol-Wolf hat mit Timo Busch einen Käufer gefunden, der recht "insolvenzerfahren" ist. Bis dato sind die verlegerischen Visionen von Timo Busch noch nicht in ein wirtschaftliches stabiles Fahrwasser gelangt, sondern haben vor allem bei einer Reihe von früheren Beschäftigten für mehr als Frust und Ärger gesorgt.

Dr. Katarzyna Mol-Wolf und ihrem Emotion-Team ist zu wünschen, dass es ein besseres Ende nimmt. Ihrem Zitat aus der Presse-Info ist zu entnehmen, dass die vergangenen Monate ein ausgesprochen harte Zeit gewesen sind und dass sie froh ist, nun eine Lösung für ihr Team und die Medien-Marke Emotion gefunden zu haben: "Ich bin sehr stolz auf unser gesamtes Team und zutiefst dankbar für die enorme Unterstützung und die Solidarität unserer LeserInnen, Kunden und Partner. Gemeinsam haben wir es geschafft, in dieser äußerst schwierigen Zeit den Geschäftsbetrieb in Print & Online erfolgreich fortzuführen. Dafür, dass ich nicht allen Erwartungen gerecht werden konnte, bitte ich um Entschuldigung. Besonders dankbar bin ich, dass es uns auch in diesem Krisenjahr gelungen ist, auf unserem Emotion Award herausragende Frauen für ihr unternehmerisches und soziales Engagement zu ehren. Ich freue mich sehr, gemeinsam mit Timo Busch unsere Vision fortführen zu können: Die Position von Frauen in der Gesellschaft weiter zu stärken, damit sie künftig nicht nur sichtbarer werden, sondern auch gemeinsam Einfluss in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nehmen."

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