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Zwischen 11,9 und 13,9 Milliarden US-Dollar schulden Google und Meta der Studie nach den Nachrichtenverlagen in den Vereinigten Staaten jährlich - Foto: Columbia SIPA

Zwischen 11,9 und 13,9 Milliarden US-Dollar schulden Google und Meta der Studie nach den Nachrichtenverlagen in den Vereinigten Staaten jährlich - Foto: Columbia SIPA

Lizenzvereinbarungen

US-Studie: Was Google und Meta den Verlagen schulden

Die Diskussion um den Wert der Snippets wird nicht nur in Deutschland und Europa geführt. Auch in den USA regt sich von Verlagsseite Unmut darüber, dass die Konzerne Google und Meta Snippets zur Verfügung stellen, ohne die Publishers angemessen zu vergüten. Die Columbia School of International and Public Affairs (SIPA) der Columbia University in New York hat Mitte November 2023 eine neutrale, wissenschaftliche Studie zu dem Thema veröffentlicht, in der geschätzt wird, wie viel Google und Meta den Nachrichtenverlagen schulden würden, wenn der Journalism Competition & Preservation Act (JCPA) in Kraft tritt. Der JCPA in den Vereinigten Staaten ist ein parteiübergreifender Gesetzentwurf, der es lokalen Nachrichtenunternehmen ermöglicht, mit Big Tech-Unternehmen zu verhandeln, um sicherzustellen, dass sie fair behandelt und gerecht entlohnt werden. 

Die Studie kommt dabei auf einen Betrag von 11,9 bis 13,9 Milliarden US-Dollar pro Jahr den die Großkonzerne den Nachrichtenverlagen allein in den Vereinigten Staaten schulden würden. Nach der Studienannahme, die als konservativ beschrieben wird, würde Facebook den US-Verlagen rund 1,9 Milliarden US-Dollar pro Jahr für die Nutzung ihrer Inhalte auf der Plattform schulden. Bei Google wären es sogar satte 10 bis 12 Milliarden US-Dollar jährlich. Bei der Verwendung der bestehenden Plattform-Publisher-Vereinbarungen auf der ganzen Welt als Maßstab, soll das New Yorker Team festgestellt haben, dass eine faire Umsatzaufteilung den Verlagen 50 % der von Google und Facebook erzielten nachrichtenbezogenen Einnahmen einbringen würde. Zudem wird in der Studie dokumentiert, dass die Zahlungen, die Google und Facebook an die Publisher bereits leisten, weit unter den Studienschätzungen liegen. 

Die bereits bestehenden Vereinbarungen zwischen den Plattformen und den Nachrichtenverlagen erfassen nach der Studie nicht den vollen Wert, der durch Nachrichteninhalte auf den Plattformen generiert wird. Anhand spieltheoretischer Erkenntnisse über kooperatives Verhandeln in Fällen, in denen gemeinsam Wert geschaffen wird, findet das Team aus New York überzeugende Argumente für eine hohe Zahlung von Plattformen an Nachrichtenverlage. Die Autoren sind in alphabetischer Reihenfolge Dr. Patrick Holder von The Brattle Group, Dr. Haaris Mateen von der University of Houston, Dr. Anya Schiffrin von der Columbia University sowie Dr. Haris Tabakovic ebenfalls von The Brattle Group. Mit ihrem Beitrag wollen die Wissenschaftler nicht nur den Betrag nennen, den sie geschätzt haben, sondern mit dem Bereitstellen ihrer Methodik interessierten Verlagen die Möglichkeit bieten, die Ansatz zur eigenen Berechnung zu verwenden. In der Studie vergleichen die Wissenschaftler die eigenen Schätzungen mit den jüngsten Vereinbarungen zwischen Nachrichtenagenturen und Google und Meta (früher bekannt als Facebook) sowie mit einer Datenbank von Lizenzvereinbarungen, die in den letzten Jahrzehnten für ähnliche inhaltsbasierte Produkte getroffen wurden.