Bild: Digital kann rückläufige Printerlöse ausgleichen

Text: Grace Poenitz

Bei der Bild-Zeitung haben im vergangenen Jahr die Digitalumsätze erstmals die rückläufigen Print-Erlöse ausgeglichen. Claudius Senst, CEO der Bild-Gruppe, sagte am Dienstag in Berlin, 2023 habe es beim Gesamtumsatz der kompletten Bild-Gruppe einen Anstieg im zweistelligen Millionen-Bereich gegeben. Die Erlöse beliefen sich damit auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Detaillierte Zahlen gibt der Konzern Axel Springer nicht mehr bekannt.

Bild steigerte die Digitalabos im Vorjahr um rund elf Prozent auf 724.000. Die Kunden zahlten im Schnitt rund vier bis fünf Euro im Monat. Senst verwies auf 18 Millionen tägliche Visits seit Jahresbeginn – nach 15,5 Millionen Anfang vergangenen Jahres. Als Ziel waren 20 Millionen Visits für 2026 ausgegeben worden. Trotz der Ausrichtung auf das Digitale stellte Senst klar, dass es so lange wie möglich eine Printausgabe geben werde und damit auch kein Datum für einen Totalumstieg.

Dennoch ist für Bild-Chefin Marion Horn „alles digital ausgerichtet“, davon profitierten auch die Printausgaben. Im vergangenen Jahr hätten 200 Mitarbeitende gehen müssen, so Horn weiter, die von insgesamt noch „650 Kolleg:innen“ heute sprach. Neben dem zum Jahresbeginn gestarteten Deutschland Desk behalte –Bild noch fünf Standorte in München, Frankfurt am Main, Hamburg, Essen und Leipzig. Nach der Schließung von Bild-TV kündigte Horn aber an, dass die Redaktion an neuen Videoformaten arbeite, die noch im ersten Quartal getestet werden könnten, um dann im zweiten zu starten.

Horn erklärte, Bild wolle die Leser nicht erziehen. „Alles, was wir tun, fußt darauf, dass wir Menschen lieben. Wir mögen unsere Leser und möchten sie nicht erziehen“, so Horn.

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