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Deutsche sorgen sich um gezielte Falschinformationen vor den anstehenden Wahlen - Foto: Charles Deluvio on Unsplash

Deutsche sorgen sich um gezielte Falschinformationen vor den anstehenden Wahlen - Foto: Charles Deluvio on Unsplash

Studie

Die Deutschen haben Angst vor "Alternativen Wahrheiten"

Adobe Systems hat seine Studie „Future of Trust“ veröffentlicht, und die Ergebnisse sind besorgniserregend: 70 Prozent der insgesamt 1.020 für die Studie befragten Bundesbürger gab an, es fiele ihnen schwer, digitale Inhalte (Videos, Bilder) als vertrauenswürdig zu verifizieren. Und ebenfalls 70 Prozent befürchten, dass Falschinformationen und Deep Fakes die bevorstehenden Wahlen beeinflussen könnten. Diese alarmierenden Zahlen werden nur noch davon getoppt, dass 81 Prozent der Befragten einräumten, Falschinformationen würden eine der größten Bedrohungen für die (Social-First)-Gesellschaft darstellen, in der wir uns befinden. Immerhin, fast jeder Vierte (24 Prozent) der Probanden räumte ein, aufgrund der zunehmenden Falschinformationen seinen Social-Konsum bereits eingeschränkt zu haben.

Im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen meinten darüber hinaus 71 Prozent der Befragten, ob des Deep-Fake-Problems solle es den Kandidaten verboten werden, in ihrer Wahlwerbung generative KI einzusetzen. Und 79 Prozent sind der Meinung, dass die Regierung mit Technologieunternehmen an der Regulierung von generativer KI zusammenarbeiten und sich mit den Bedenken bezüglich Falschinformationen auseinandersetzen sollte.

Doch wo Schatten ist, ist auch Licht. Obwohl der Vorbehalt der Bundesbürger gegenüber KI – zumindest was die Verbreitung „Alternativer Wahrheiten“ angeht, groß sind, sind doch über die Hälfte der Befragten (53 Prozent) der Überzeugung, die Technik würde ihnen das Leben erleichtern. Darüber hinaus sind 48 Prozent der Überzeugung, dass sie durch den Einsatz generativer KI mehr erreichen können.

Dana Rao, Executive Vice President, General Counsel und Chief Trust Officer bei Adobe, kommentiert: „Wir alle sind begeistert von der Kraft der generativen KI, die Kreativität und Produktivität transformieren wird. Als führendes Unternehmen bei der kommerziellen Nutzung von KI-Technologien haben wir uns seit Beginn Gedanken über deren Auswirkungen auf die Gesellschaft gemacht. Wie die Ergebnisse dieser Studie deutlich zeigen, ist es von zentraler Bedeutung, dass wir die Konsument:innen über die Gefahren von Deep Fakes aufklären und ihnen Werkzeuge an die Hand geben, mit denen sie den Wahrheitsgehalt besser einschätzen können. Angesichts der bevorstehenden Wahlen ist es jetzt an der Zeit, Sicherheitstechnologien wie Content Credentials einzusetzen, um das Vertrauen in die digitalen Inhalte, die wir konsumieren, wiederherzustellen.“

Selbstbewusste GenZ

Die vorgenannten Zahlen können natürlich nicht pauschal auf alle Altersgruppen der Bevölkerung angewendet werden. Auch hier zeigt sich einmal mehr, dass es einen Unterschied zwischen den Jüngeren, die mit Social Media und Co. großgeworden sind, und den älteren Generationen, die von den klassischen Medien geprägt wurden, gibt. So sind beispielsweise 67 Prozent der Gen Z der festen Überzeugung, Falschinformationen sicher erkennen zu können. Bei der Generation X, also den von 1966 bis 1980 Geborenen, sind es 53 Prozent, die sich das zutrauen. Bei den Babyboomern, die zwischen 1956 und 1965 das Licht der Welt erblickt haben, sind das sogar nur 41 Prozent.

Die Kehrseite der Medaille: Die sich beim Erkennen von Falschinformationen so sichere Gen Z musste zu einem Viertel, also 25 Prozent, zugeben, in den vergangenen sechs Monaten Deep Fakes geteilt zu haben. Bei den X waren es nur elf und bei den Babyboomern lediglich drei Prozent.

Immerhin: Die Hälfte der Gen Zler, die Falschmeldungen in die Welt geschickt haben, waren hinterher so couragiert, ihren Fehler zu korrigieren. In der Gen X gaben nur 41 Prozent ihren Fehler zu, bei den Babyboomern waren es sogar nur 40 Prozent.

Der Gefahr, falschen Meldungen auf den Leim zu gehen, sind am Ende aber die meisten bewusst: zu werden. So gaben über alle Altersgruppen hinweg 67 Prozent der Befragten an, dass sie anstreben, nur seriöse/zuverlässige Quellen für ihre Online-Suchen zu nutzen. Und dass sie bemüht sind, die „schwarzen Schafe“ zu erkennen. Dennoch vertrauen die meisten der Umfrageteilnehmer anscheinend auf ihren „gesunden“ Menschenverstand. Denn lediglich 28 Prozent gaben an, online nach Tipps und Tricks zum Erkennen von Fehlinformationen gesucht zu haben. Und nur 21 Prozent haben sich Videos zu dem Thema angeschaut.