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EU-Präsidentin Ursula von der Leyen kündigt Verfahren gegen Meta an - Foto: Etiernne Ansotte / Europäische Kommission

EU-Präsidentin Ursula von der Leyen kündigt Verfahren gegen Meta an - Foto: Etiernne Ansotte / Europäische Kommission

Social Media

EU-Kommission leitet förmliches Verfahren gegen Meta ein

Nach TikTok und X/Twitter geht die EU-Kommission nun auch gegen den Social-Media-Konzern Meta vor und hat ein förmliches Verfahren eingeleitet. Die von der Kommission vermuteten Verstöße die Strategien und Praktiken von Meta in Bezug auf irreführende Werbung und politische Inhalte in seinen Diensten. Sie betreffen auch die Nichtverfügbarkeit eines wirksamen zivilgesellschaftlichen Diskurses und Wahlüberwachungsinstruments Dritter in Echtzeit im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament vor dem Hintergrund, dass Meta sein Echtzeit-Tool für öffentliche Einblicke CrowdTangle ohne angemessenen Ersatz verdrängt hat.

Darüber hinaus vermutet die Kommission, dass der Mechanismus zur Kennzeichnung illegaler Inhalte in den Diensten ('Notice-and-Action') sowie die Rechtsbehelfe der Nutzer und interne Beschwerde-Mechanismen nicht den Anforderungen des Gesetzes über digitale Dienste entsprechen und dass Meta bei der Bereitstellung des Zugangs zu öffentlich zugänglichen Daten für Forscher Mängel aufweist. Die Einleitung des Verfahrens stützt sich auf eine vorläufige Analyse des von Meta im September 2023 übermittelten Risikobewertungsberichts, die Antworten von Meta auf die förmlichen Auskunftsverlangen der Kommission (zu illegalen Inhalten und Desinformationen, Datenzugang, Abonnements für 'No-Ads'-Politik und generative KI), öffentlich zugänglichen Berichten und der eigenen Analyse der Kommission.

EU-Präsidentin Ursula von der Leyen: "Diese Kommission hat Mittel geschaffen, um die europäischen Bürgerinnen und Bürger vor gezielter Desinformation und Manipulation durch Drittländer zu schützen. Wenn wir einen Verstoß gegen die Vorschriften vermuten, handeln wir. Dies gilt jederzeit, insbesondere in Zeiten demokratischer Wahlen. Große digitale Plattformen müssen ihrer Verpflichtung nachkommen, ausreichende Ressourcen dafür einzusetzen, und die heutige Entscheidung zeigt, dass wir mit der Einhaltung ernstlich sind. Der Schutz unserer Demokratien ist ein gemeinsamer Kampf mit unseren Mitgliedstaaten. Heute in Prag möchte ich Premierminister Fiala für seine aktive Rolle bei der Befassung mit diesem Thema auf europäischer Ebene sowie für die Aktivierung des Notfall-Mechanismus für den Info-Austausch zwischen den Mitgliedstaaten durch Belgien danken."