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TV-Markt

ProSiebenSat.1-Aufspaltung verhindert - MFE zementiert seine Macht

Die gut achtstündige virteulle Hauptversammlung des TV-Konzern ProSiebenSat.1 Media SE am 30. April 2024 endete für Dr. Andreas Wiele, den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, und Bert Habets, den Vorsitzenden des Vorstandes, zwar nicht mit dem Worst Case Szenario (der Aufspaltung des Konzerns), verlief aber dann doch sehr ernüchternd.

Der Großaktionär Media for Europe N.V. (hält knapp 30 Proztent der Aktien) konnte mit Unterstützung der tschechischen Unternehmensgruppe PPF (hält 11,6 Prozent der Aktien) fast alle anderen Anträge durchbringen und zeigte somit seine weitrechende Einfluss-Power bei dem TV-Konzern auf. 

So wurden Leopoldo Attolico (MFE-Vorschlag) und Christoph Mainusch (PPF-Vorschlag) neu in den Aufsichtsrat gewählt - nicht ab die von P7S1 vorgeschlagenen Pim Schmitz und Marjorie Kaplan. Attolico und Mainusch gelten als unabhängige Kandidaten, weil sie in keiner geschäftlichen Beziehung zu MFE bzw. PPF stehen.

Zudem wurde Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher (stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates) weder entlastet noch wiedergewählt. Sein AR-Platz ging an Simone Scettri (Vorschlag von MFE) - er war bis Ende 2022 Partner bei der Wirtschaftsprüfung EY, die in die Bilanz-Problematik um die P7S1-Tochter Jochen Schweizer MyDays verwickelt ist. 

Darüber hinaus wurde auch die P7S1-Satzung geändert: bei großen Ausgaben muss sich der Vorstand künftig das Okay des Aufsichtsrates holen, in dem MFE und PPF intensiv mitreden. Mit Katharina Behrends und Klára Brachtlová gehören dem P7S1-Aufsichtsrat bereits zwei Mitglieder an, die direkte und enge Verbindungen zu MFE bzw. PPF haben. Mit den drei neugewählten AR-Mitgliedern hat das Duo MFE / PPF nun die Stimmen-Mehreit in dem neunköpfigen Gremium. 

AR-Vorsitzender Dr. Andreas Wiele sagte: "Ich danke Marjorie Kaplan, Ketan Metha und Rolf Nonnenmacher für die hervorragende und wertvolle Zusammenarbeit und möchte dies um einen besonderen Dank für Rolf Nonnenmacher ergänzen, ohne dessen entschlossenes Handeln die Aufarbeitung der Thematik um Jochen Schweizer mydays nicht gelungen wäre. Auch wenn der Aufsichtsrat neben Klára Brachtlová noch zwei weitere eigene Kandidaten für die Sitze im Aufsichtsrat vorgeschlagen hatte, respektieren Aufsichtsrat und Vorstand selbstverständlich die Entscheidung der Hauptversammlung und sehen einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den neu gewählten Aufsichtsratsmitgliedern entgegen. Ich bin überzeugt, dass auch der neue Aufsichtsrat das Management bei der Umsetzung der Transformationsstrategie unterstützen wird."

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