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TV-Markt

Reform von ARD und ZDF findet Zustimmung in der Bevölkerung

Schon lange wird in Deutschland über einen Umbau oder eine Fusion der Sendeanstalten von ARD und ZDF diskutiert. Angesichts des wachsenden Kostendrucks und der Reformbemühungen nach der Schlesinger-Affären beim rbb flammt das Thema zurzeit erneut auf.

Auch der Vorsitzende der ARD, Tom Buhrow, Intendant des WDR, hatte kürzlich neben anderen Vorschlägen zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wieder die Idee ins Spiel gebracht, die Fernseh- und Online-Programme von ARD und ZDF in einem überregionalen Sender zusammenzulegen.

In großen Teilen der Bevölkerung findet der Vorstoß durchaus Zustimmung. So zeigt eine aktuelle Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos (1.000 Befragte), dass nur eine Minderheit der Deutschen dafür ist, dass das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem in seiner aktuellen Form weiterbesteht. Lediglich knapp jeder Dritte (30%) spricht sich dafür aus, dass ARD und ZDF wie bisher je ein eigenständiges Fernseh- und Online-Programm bereitstellen sollen. 35 Prozent würden hingegen eine komplette Zusammenlegung der beiden Sendergruppen begrüßen. Weitere 35 Prozent sind sogar für eine vollständige Abschaffung des ÖR in Deutschland.

Je nach Altersgruppe gibt es bei diesem Thema recht große Meinungsunterschiede. Während bei den jüngeren und mittelalten Personen im Alter von 18 bis 39 bzw. 40 bis 59 Jahren nur etwa jeder Vierte (24% und 26%) angibt, dass der ÖR in seiner jetzigen Form weiterbestehen soll, tun dies in der Altersgruppe der 60- bis 75-Jährigen immerhin 42 Prozent. Für eine Abschaffung sprechen sich indessen bei den beiden jüngeren Gruppen 38 bzw. 36 Prozent der Befragten aus. Unter den Älteren stehen dieser nur 30 Prozent positiv gegenüber.

Blickt man auf die Parteianhängerschaft der Befragten, zeigen sich deutliche Unterschiede. Während sich unter den Anhängern der Grünen fast die Hälfte (46%) für einen Fortbestand von ARD und ZDF in ihrer jetzigen Form ausspricht, tut dies bei FDP und Union mit jeweils 25 und 28 Prozent nur etwa jeder Vierte. Ein ähnlich großer Anteil der Wählerschaft des bürgerlichen Lagers befürwortet indessen eine vollständige Abschaffung des ÖR (FDP 27%, Union 30%). Unter den Grünen-Anhängern trifft dieser Vorschlag derweil nur bei etwa jedem achten Befragten (13%) auf Zustimmung. Die Unterstützer der SPD ordnen sich dazwischen ein: Von ihnen würden 37 Prozent einen Fortbestand des ÖR in seiner jetzigen Form begrüßen, aber auch 26 Prozent dessen vollständige Abschaffung befürworten.