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Öffentlich-rechtliches Fernsehen

Britische Regierung bläst Verkauf des TV-Sender Channel 4 ab

Die britische Regierung hat sich Anfang 2023 entschieden, den im April 2022 angekündigen Verkauf des TV-Senders Channel 4 abzublasen. Der 1982 gegründete Sender, der sich ausschließlich durch Werbe-Einnahmen  finanziert, soll im Besitz der öffentlichen Hand bleiben und zusätzlich auch mehr Spielräume bekommen, die eigenen Programm-Inhalte auch international zu vermarkten. 

Zudem soll Channel 4 eine gewichtige Rolle für die britische Kreativ-Wirtschaft - speziell im Bereich Film- und TV-Produktion - spielen. In dem Konzept für die Channel 4-Zukunft soll festgelegt sein, dass nicht alle Arbeitsplätze erhalten bleiben, sondern auch die Investitionen in den Regionen erhöht werden. 

Channel 4 ist nach eigenen Angaben mit All 4 der größte kosenfreie Streaming-Anbieter in Großbritannien und bietet elf TV-Kanäle an. Die Produktionstochter Film4 Productions zählt zu den wichtigsten Auftraggebern für britischer Filme-Macher. Seit Gründung konnten bereits 37 Oscars gewonnen werden. 

Channel 4-CEO Alex Mahon kommentiert die Entscheidung: "Das Prinzip des öffentlichen Eigentums für Channel 4 ist nun auf absehbare Zeit festgelegt, eine Entscheidung, die es uns ermöglicht, in der digitalen Welt noch stärker zu werden.

Channel 4 ist innovativ, redaktionell brillant und wird von einem Publikum geliebt, das andere nicht erreichen, vor allem von jungen und unterrepräsentierten. In der analogen Welt ist uns das spektakulär gelungen. Jetzt, im digitalen Zeitalter, machen wir es wieder. In Zusammenarbeit mit den weltweit führenden Fernseh- und Filmproduzenten des Vereinigten Königreichs bringen wir weiterhin Ideen hervor, die das Publikum begeistern und die Perspektiven weltweit verändern.
 
Vor fünf Jahren haben wir uns verpflichtet, das gesamte Vereinigte Königreich auf dem TV-Schirm zu repräsentieren und unseren Einfluss in den Nationen und Regionen zu steigern. Zuletzt haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Hürden für junge Leute aus dem Weg zu räumen, die dachten, eine Karriere in dieser Branche sei irgendwie nichts für sie.
 
Ich persönlich freue mich, dass wir mehr tun können und positive Veränderungen für die Menschen bewirken, für die andere nicht kämpfen. Wir werden schneller vorankommen, mehr investieren, mehr Risiken eingehen, Barrieren abbauen und Grenzen verschieben; jeden Tag dafür aufzustehen, ist ein absolutes Privileg für diejenigen von uns, die das Glück haben, bei Channel 4 zu arbeiten."