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Thomas Prantner verlässt den ORF und gründet die Consultingfirma C³

Thomas Prantner auf neuen Wegen
Thomas Prantner auf neuen Wegen

Nach 34-jähriger Tätigkeit hat Thomas Prantner, 58, Ende September 2022 den österreichischen ORF verlassen. Der Medienmanager und Journalist war 25 Jahre in Führungsfunktionen u. a. als Büroleiter des ehemaligen ORF-Chefs Gerhard Zeiler, als Pressesprecher, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, Marketingchef, Prokurist, 5 Jahre als Direktor für Online und neue Medien und weitere 10 Jahre als stv. Technischer Direktor und Leiter der Hauptabteilung Online und neue Medien. Wichtigstes Highlight seiner langen ORF-Karriere war die 2009 gegründete Mediathek mit dem Titel ORF-TVthek.

Wir sprachen mit ihm über seine Neuorientierung.

nb: Herr Prantner, Sie haben eine lange öffentlich-rechtliche ORF-Karriere hinter sich und starten nun mit Ihrem Beratungsunternehmen C3 in eine neue berufliche Zukunft. Was reizt Sie an dieser Herausforderung?

Thomas Prantner: Ich war jetzt 34 Jahre im öffentlich-rechtlichen ORF tätig, den größten Teil davon in Top-Management-Funktionen als Pressesprecher, Marketingchef, Direktor für Online und neue Medien und stv. Technischer Direktor. 2021 habe ich bei der ORF-Generaldirektorenwahl kandidiert. Mehr geht fast nicht mehr. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt für eine neue berufliche Challenge. Mich reizt nunmehr auch im Alter von 58 noch einen erfolgreichen Weg in der Privatwirtschaft einzuschlagen. Ich starte im Oktober mit meinem Consulting-Unternehmen C³, das steht für Communications- Connecting- Consulting.  Diese Beratungsfirma wird Dienstleistungen für strategische Unternehmenskommunikation, Marketing und Digitalisierung anbieten, eine Kombination aus jenen drei Fachbereichen, die ich den vergangenen Jahrzehnten im ORF verantwortet habe. Die Mischung aus fachlicher Managementkompetenz mit Medienexpertise ist ein recht spezieller USP. Alle Drei sind die entscheidenden Faktoren für den Erfolg eines Produkts, unabhängig davon, ob es sich um eine Dienstleistung, ein Medienangebot oder eine Markenware aus dem Supermarkt handelt. Um eine bekannte deutsche Unternehmer-Persönlichkeit zu zitieren: „Und dafür stehe ich mit meinem Namen.“

nb: Sie haben vor zwanzig Jahren die erste öffentlich-rechtliche Mediathek, die 'ORF TVthek', im deutschsprachigen Fernsehen gegründet und deren Entwicklung stetig vorangetrieben. Können Sie sich mit Ihrem jahrzehntelangen Erfahrungsschatz vorstellen, eines Tages auch deutsche öffentlich-rechtliche Sendern mit Ihrem Knowhow zu beraten?

Prantner: Soweit ich mich erinnern kann, waren ZDF oder ARD vor uns dran mit einer eigenen Mediathek. Aber knapp danach 2009 sind wir dann genau am 16.November 2009 mit der ORF-TVthek online gegangen. Die ORF-TVthek war nach der Gründung von ORF.at das zweite durchschlagende Erfolgs-Digitalprodukt des ORF. Grundlage war die damals neue Onlinestrategie, die Medien TV und Online zu einer multimedialen Plattform zu verschränken und zu vernetzen. Der frühere Generaldirektor Alexander Wrabetz hat die entscheidenden Weichenstellungen in Richtung Digitalisierung und Modernisierung  des Gesamtunternehmens vorgenommen. Und für mich war es ein ganz wesentlicher Meilenstein in meiner beruflichen Laufbahn als Direktor für Online und neue Medien  im Team von Generaldirektor Wrabetz, die ORF-TVthek als Produkt und Marke zu gründen und zur größten Videoplattform Österreichs aufzubauen. Wir haben sehr frühzeitig dem neuen Mediennutzungsverhalten in Richtung zeit- und ortsunabhängiger Nutzung von Content und Bewegtbild Rechnung getragen, und ein Produkt auf den Markt gebracht, das mittlerweile zum Medienalltag von Millionen Menschen geworden ist. Selbstverständlich stehe ich auch Medienhäusern in Deutschland, unabhängig ob öffentlich-rechtliche  oder private Unternehmen für Consultingleistungen zur Verfügung.