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Spekulationen über Führungswechsel bei Premiere

Die 'Süddeutsche Zeitung' spekuliert heute über einen möglichen Führungswechsel beim Abo-Sender Premiere. Hintergrund seien die sehr optimistischen Ankünigungen von Vorstandschef Michael Börnicke auf der Hauptversammlung des Unternehmens am Donnerstag: Von zehn Millionen Kunden und bis zu drei Milliarden Euro Umsatz in 2012, also in nur vier Jahren, redete Börnicke dort. Darüber wunderten sich offenbar die größten Eigentümer seiner Firma, die Abgesandten der News Corporation des New Yorker TV-Tycoons Rupert Murdoch. Voller Hoffnung hatten sich die Murdoch-Leute, allen voran Europa-Chef Thomas Mockridge, in den deutschen Fernsehmarkt eingekauft und sukzessive mehr als 25 Prozent der Premiere-Aktien erworben. Nun aber, so die SZ, müssen sie sich wohl mit einer anstehenden Kernsanierung vertraut machen - bis hin zu einer Auswechslung des Vorstands. "Hier wird bald etwas geschehen“, heißt es nach Angaben der Zeitung im Murdoch-Umfeld, "der Sender muss wieder auf die Füße gestellt werden“.

Als oberster Sachwalter der Murdoch-Interessen ist demnach Markus Tellenbach ausgeguckt. Er wurde jetzt zusammen mit Mockridge und Mark Williams, den offiziellen Vertretern von News Corp, in den Aufsichtsrat gewählt - zunächst noch als einfaches Mitglied. Als Vorsitzender des Kontrollgremiums solle er aber in Zukunft irgendwann "richtig durchgreifen", so die SZ. Der jetzige Amtsinhaber, Rainer Großkopf, sei den Murdoch-Männern anscheinend zu lax. Wann Tellenbach von hinten eingreift, ist noch nicht ausgemacht. Großkopf ist offiziell bis zur Hauptversammlung in einem Jahr gewählt. Die Gerüchte um einen Wechsel seien "ein alter Hut", kommentiert Premiere-Sprecher Torsten Fricke. Tellenbach hatte früher bereits für Murdoch den Kölner Sender Vox gelenkt. Dann war er 1999 und 2000 Vorstandschef von Premiere.