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ProSiebenSat.1-Chef Ebeling: "TV-Werbemarkt schrumpft über 10 %"


Thomas Ebeling, Vorstandschef der ProSiebenSat.1 Media AG (P7S1), rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit weiter sinkenden Einnahmen. "Natürlich ist die Rezession ein Problem", sagte er dem 'manager magazin' in seinem ersten Interview seit Amtsantritt. "Doch eines Tages kommt man auch aus ihr heraus. Wenn wir bis dahin unsere Marktanteile halten und die Strahlkraft unserer Marken verbessern können, ist das eine sehr gute Ausgangslage. Aber 2009 und 2010 werden schwierige Jahre."

Ebeling geht davon aus, dass der Fernsehwerbemarkt in Deutschland 2009 "vermutlich über 10 Prozent" schrumpfen werde. Dennoch erwartet er im laufenden Geschäftsjahr wieder einen kleinen Gewinn ("Dies ist unser Ziel."). Der Umsatz von P7S1 und seiner Sender ProSieben, Sat.1, N24 und Kabel Eins war 2008 auf 3,1 Milliarden Euro gesunken, die Verluste betrugen 130 Millionen Euro.

Nach dem Umzug des Senders Sat.1 von Berlin an den Hauptsitz in München-Unterföhring, den nur 30 der 220 Beschäftigten mitmachen, seien weitere Entlassungen nicht mehr notwendig: "Wir werden jene 225 Stellen streichen, die bereits 2008 kommuniziert worden sind." Ebeling sagte weiter: "Wir gehen derzeit davon aus, dass wir 2009 keine Probleme mit den Kreditvereinbarungen bekommen werden. Aber man muss sich natürlich gut überlegen, wie man seine Finanzen managt. ProSiebenSat.1 hat eine robuste Ertragskraft." Das von den Finanzinvestoren KKR und Permira beherrschte Unternehmen leidet unter hohen Schulden. Allein der Zinsdienst verschlang 255 Millionen Euro im Jahr 2008.