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'Visual Leader' konstantiert gesteigerte Kreativität in Zeiten der Krise


Am heutigen Abend öffnet die diesjährige Magazinschau 'Visual Leader 2010 - Das beste aus Zeitschriften und Internet' (Lead Academy, Berlin) für geladenes Publikum ihre Pforten, vom 13. März bis 14. April ist die Ausstellung in den Hamburger Deichtorhallen dann für Jedermann geöffnet. In diesem Jahr hatte die Hauptjury aus Medien, Kreation und Fotografie mehr Arbeiten zu sichten als in den Jahren zuvor - trotz der Wirtschafts- und Werbekrise im vergangenen Jahr. "Visual Leader ist die Ausstellung in Deutschland, die am deutlichsten steht für die fortschreitende Kontextualisierung von Kunst und Kommerz", sagte Jury-Präsident Markus Peichl während der Pressekonferenz anlässlich der Eröffnung.

Fotograf Andreas Mühe stellt - gefragt nach den aktuellen Trends - mehr Ruhe in der Magazinfotografie fest. Die Fotografie habe wieder mehr Freiheit, es sei wieder mehr Qualität gefragt, es würde weniger technische Nachbearbeitungen geben. Dies unterstützte Ingo Taubhorn, Kurator des Hamburger Haus der Photographie und neben Anke Degenhard Vorsitzender der Hauptkategorie Fotografie: Die Kunst sei wieder in der Magazinfotografie gefragt, es gebe eine starke Rückbesinnung auf das Inszenierte, auf das Schwarz-weiße.

Die Jury gibt für die Hauptkategorie Fotografie bereits einen Vorgeschmack auf die möglichen Preisträger. Darunter Pete Souza für 'Die Obamas' in 'Gala' (6/2009), Kategorie Foto des Jahres; Peter Lindbergh, 'Liebe, Hass, Wahnsinn / 30 Jahre Vogue' in Vogue (10/2009), Kategorie Mood- und Modefotografie des Jahres; Armin Smailovic, 'Er hat überlebt / Srebenica', Zeit-Magazin 33/2009, Kategorie Porträtfotografie des Jahres und Olaf Unverzart 'Deutsche Szenen', Zeit-Magazin (1-34/2009), Kategorie Reportagefotografie des Jahres (siehe Abb.). Ebenfalls unter den Nominierten ist Lee Friedlander 'America by Car', Monopol (8/2009), Kategorie Architektur- und Still-Life-Fotografie des Jahres.

Die unabhängige Fachjury hat in Vorbereitung der Lead Awards, dem Magazin-Preis der Branche, und der Ausstellung jeweils den gesamten Jahrgang von 420 deutschen Zeitschriftentiteln gesichtet, selektiert und juriert. Die weiteren Nominierungen für Gold, Bronze, Silber sowie die Auszeichnungen werden in der nächsten Woche veröffentlicht, die konkreten Gewinner jedoch bleiben bis zur offiziellen Verleihung der Lead Awards am 25. März unter Verschluss. Die übrigens 12.000 Seiten umfassende Ausstellung lässt jedoch bereits ahnen, wer bzw. welche Arbeiten von der Jury besonders gewürdigt wurden. Unter ihnen bekannte Wiederholungstäter wie Vogue und Stern, aber auch ein Newcomer wie Nido, ein Klassiker wie Bravo oder Special-Interest-Magazine wie Zitty, 11freunde und das Street Culture-Magazin Lowdown.

Interessant ist, dass in einem Jahr, in dem die meisten Publikumszeitschriften ihre eigenen Werbebudgets anlässlich der Einbrüche im Kundengeschäft deutlich reduziert haben, doch recht viele Arbeiten dieses Genres in der Schau zu sehen sind, darunter Anzeigen für dogs, Bild (Bild dir deine Meinung), Beef, stern.de und ZDF neo. Gefallen fanden offenbar auch die Agenturarbeiten für Kunden wie Hornbach (Kinderserie), Edeka, Mey und Lamborghini.

Wie erstmals im Vorjahr dürfen die Besucher der Visual Leader-Schau auch diesmal im Internet einen Publikumspreis wählen, der ebenfalls am 25. März im Rahmen der Lead Awards verliehen wird.