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United Internet konkurriert mit Deutscher Post bei Hybridbriefen

United Internet attackiert die Deutsche Post in deren Kerngeschäft mit Briefen: Das Internetunternehmen bietet zeitgleich mit dem Start des Onlinebriefs der Post im Sommer großflächig den Versand von sogenannten Hybridbriefen über alternative Briefdienste an. Das berichtet die 'Financial Times Deutschland' (FTD). Hybridbriefe sind Schreiben, die vom Absender digital an einen Dienstleister übermittelt, ausgedruckt und als Papierbrief zugestellt werden. Diese seien "fester Bestandteil" des Angebots, das sein Konzern im Rahmen der De-Mail-Initiative der Bundesregierung für rechtssicheren digitalen Schriftverkehr aufbaue, sagte United-Internet-Vorstand Jan Oetjen der FTD.

Der Onlinekonzern ist mit 1,7 Mrd. Euro Umsatz und 28 Millionen E-Mail-Accounts bei Marken wie GMX, Web.de und 1&1 der größte deutsche Gratis-Mail-Dienst. Zugleich dringt die Post als dominanter Briefzusteller in das angestammte Revier von United Internet vor: Im Juli startet sie die rein elektronische und kostenpflichtige Variante des E-Postbrief, bei dem - anders als bei E-Mails - die Identität von Absender und Empfänger sicher sind. United Internet will zur Jahreswende ein De-Mail-Produkt anbieten. Den Hybridbrief startet das Unternehmen schon im Sommer. Geplant ist dem Vernehmen nach, einen Großteil der Briefe über Mitgliedsunternehmen der Mail Alliance zu befördern. In dem Verbund sind mit TNT und den Zustelldiensten großer Zeitungsverlage wie Holtzbrinck die wichtigen Konkurrenten der Post vertreten.