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VDZ-Präsident Burda: "Google behandelt Verlagsinhalte unfair"


Mit Blick auf die Verzahnung von Online-Angeboten und Zeitschriften zeigen sich die deutschen Verleger zuversichtlich. "In der Verbindung von Print und Online ist kein Land so weit wie Deutschland. Die deutschen Zeitschriften haben große Reichweiten aufgebaut. Warum reden wir nicht mehr über unsere crossmedialen Leistungen“, ermutigte VDZ-Präsident Hubert Burda (Foto) heute auf den VDZ Zeitschriftentagen seine Kollegen. Allerdings stehe der im Netz "gut aufgestellten deutschen Zeitschriftenlandschaft" mit Google ein Wettbewerber gegenüber, der Verlagsinhalte "unfair" behandle.

In seinen Zweifeln an den 'Fair Search'-Ergebnissen von Google verwies er auf eine neue Untersuchung aus den USA: Diese bestätige, dass Google in vielen Fällen die eigenen Angebote im Suchergebnis bevorzuge (businessinsider.com). Google, so der VDZ-Präsident, dominiere im Internet die Navigationsebene, in der die kommerziell relevanten Daten und Nutzerströme zusammenliefen. Alle Geschäftsmodelle, die darauf aufsetzen – Werbung, Transaktionen, Verkauf, Subscriptions – hängen aber von fairen Spielregeln ab, die erreicht werden müssten.

Axel Springer-Vorstand Andreas Wiele betonte in seiner Abschlussrede auf den Zeitschriftentagen zunächst die Stärken von Print. Print habe die erste journalistische Kompetenz unter allen Medien. Print sei nach wie vor am glaubwürdigsten, Print sei das einzige Medium, für das der Leser direkt zahle. Und im Transformationsprozess liege Print mit der Reichweite vorn.

Aber trotz der aktuellen Erfolge, so Wiele, dürfe nicht verkannt werden, dass der Strukturwandel weitergehe. Das Tablet gebe nun die Chance, Geburtsfehler des Internets zu korrigieren. Während im Internet nur das gelesen werde, was gesucht wird, sei dies beim Tablet genau umgekehrt. Die Leser des iPad ließen sich darauf ein, das zu lesen, was eine Redaktion qualifiziert für ihn auswähle. Auch das "CPC-Drama" lasse sich korrigieren. Das iPad gebe Gelegenheit für Reichweite und Markenaufbau. Schließlich forderte Wiele eine geräteneutrale Reichweitenmessung.