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Axel Springer und Ringier verzichten vorerst auf Fusion in Ungarn

Medienunternehmen haben es zurzeit schwer in Ungarn. Von dem rigiden Umgang mit der Presse sind auch ausländische Unternehmen zunehmend betroffen. So hat der ungarische Medienrat kürzlich ein Fusionsvorhaben von Axel Springer und Ringier in dem Land blockiert. Konsequenz: Die Axel Springer AG und die Schweizer Ringier AG, haben jetzt ihren Antrag auf Kartellfreigabe für einen Zusammenschluss ihrer Aktivitäten in Ungarn zurückgezogen. Die Rücknahme des Antrags erfolge aus verfahrensbedingten Gründen, heißt es. Der neu geschaffene ungarische Medienrat hatte kürzlich eine negative, für das Kartellamt bindende Stellungnahme zum Zusammenschluss ausgesprochen.

Eine Zusammenlegung von Ungarn-Aktivitäten ist von den Unternehmen aber weiterhin geplant. Sie wollen "nach sorgfältiger Prüfung aller Handlungsoptionen zum gegebenen Zeitpunkt entscheiden, ob und in welcher Form ein neuer Antrag für einen modifizierten Zusammenschluss gestellt wird". Für das bestehende Joint Venture Ringier Axel Springer Media AG, das seit Juli 2010 bereits in Polen, der Slowakei, Tschechien und Serbien aktiv ist, ergeben sich aus der Rücknahme des Antrags für einen Zusammenschluss in Ungarn keine Änderungen. Die Firma werde "ihren klaren Wachstumskurs in Richtung Digitalisierung auf Basis ihrer starken Kernmarken unverändert fortsetzen", so Springer und Ringier in einer Stellungnahme.