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Schweiz: Management-Buy-out bei 'Le Temps' wird nicht weiterverfolgt

Die Schweizer Medienunternehmen Ringier und Tamedia haben sich darauf verständigt, die Idee eines Management-Buy-outs bei der zum Verkauf stehenden Westschweizer Tageszeitung 'Le Temps' nun doch nicht weiterzuverfolgen. Die Direktion von 'Le Temps' hatte die Idee eines Management-Buy-outs kürzlich aus eigener Initiative entwickelt und die beiden Haupteigentümer Ringier und Tamedia sowie die Öffentlichkeit Ende Oktober darüber informiert.

Die Begründung für die jetzige Entscheidung: Das Ziel eines starken Mehrheitsaktionärs, der 'Le Temps' in eigenem Namen und auf eigenes Risiko weiterführt, sei mit einem Management-Buy-out angesichts der fehlenden Finanzierung nicht realistisch. Eine gleichzeitige Suche des Managements von 'Le Temps' nach möglichen Finanzinvestoren im Hintergrund würde darüber hinaus zu einem Interessenskonflikt zwischen dem Management und den Haupteigentümern von Le Temps führen.
 
Ringier und Tamedia erklären, man werde ausschliesslich Interessenten zum Verkaufsprozess zulassen, die eine Übernahme von 'Le Temps' mit eigenen Mitteln finanzieren wollen. Einzelpersonen oder Unternehmen, die sich offensichtlich im Auftrag dritter Investoren im Hintergrund für eine Übernahme von 'Le Temps' interessieren, werden nicht berücksichtigt. Ziel von Ringier und Tamedia ist es, angesichts der strukturellen Herausforderungen der Medienbranche die besten Voraussetzungen für den Fortbestand und die Weiterentwicklung von 'Le Temps' zu schaffen.
Diese Entscheidung wurde der Direktion und der gesamten Belegschaft von 'Le Temps' anlässlich eines Treffens in der Redaktion in Genf mitgeteilt.

Ringier und Tamedia halten je 46,2 Prozent an 'Le Temps'. Die Vereinigung der Redaktion hält 2,4 Prozent, die französische Zeitung 'Le Monde' 2,1 Prozent und der Genfer Bankier Claude Demole 3,05 Prozent.