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Zwei Drittel wollen nicht für Online-Inhalte bezahlen

Die Bereitschaft, für digitale Zeitschriften- und Zeitungs-Abos oder einzelne Artikel im Netz zu bezahlen, ist weiterhin gering ausgeprägt. 67 Prozent der Deutschen wollen journalistische Angebote im Internet auch weiterhin kostenlos nutzen, bei regelmäßigen Nutzern ist es jeder Zweite. Nur 26 Prozent der regelmäßigen Nutzer (entspricht rund 4,2 Millionen Personen) signalisiert Zahlungsbereitschaft. Weitere 13 Prozent, also etwa 2,2 Millionen Leser, geben bereits Geld für digitale journalistische Inhalte aus. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Allensbach-Studie 'Wert des Journalismus im Spannungsfeld mit Gratisinformationen', für die im Auftrag des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) 1.454 Bundesbürger befragt wurden.

Weitere Ergebnisse der Studie: Neun von zehn befragten Bundesbürgern sehen qualitativ hochwertigen Journalismus als wichtig für die Demokratie und die Gesellschaft in Deutschland an. Für 88 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahre sind qualitativ hochwertige Medien für das Funktionieren unserer Demokratie sehr wichtig (57 Prozent) bzw. wichtig (31 Prozent). Außerdem sind 94 Prozent davon überzeugt, dass guter Journalismus einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft hat. Rund zwei Drittel der Befragten bescheinigen vor allem Nachrichtenmagazinen, Fachzeitschriften und überregionalen Tageszeitungen eine hohe journalistische Qualität. Und auch das öffentlich-rechtliche Fernsehen erhält eine ähnlich gute Bewertung. Privaten Fernsehsendern attestieren dagegen nur 17 Prozent guten Journalismus, sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook gerade einmal acht Prozent.

Printmedien wie Zeitschriften und Zeitungen gehören für die Verbraucher laut der Allensbach-Umfrage nicht zu den teuren Produkten. Deutlich mehr als die Hälfte der Deutschen empfindet das Preisniveau beider Mediengattungen als angemessen. Je ein Viertel empfindet den Preis für gedruckte Zeitschriften (25 Prozent) und gedruckte Zeitungen (26 Prozent) als relativ hoch. Bei E-Paper-Abonnements von Zeitschriften und Zeitungen sind nur 16 Prozent dieser Meinung. Dagegen bewerten sieben von zehn Deutschen (70 Prozent) die GEZ-Gebühren als relativ hoch. Damit liegen die Rundfunk- und TV-Gebühren bereits an dritter Stelle der als teuer eingestuften Produkte und Dienstleistungen. Wohnungsmieten (87 Prozent) und Medikamente (72 Prozent) führen das Preis-Ranking an.

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Margit Mair 06.11.2017